Ermittlungen der Kriminalpolizei haben ergeben, dass die 62-Jährige und der 74 Jahre alte Mann womöglich selbst Opfer von einer "Betrügerbande aus Ghana" geworden waren.

Die Niederländerin hatte über einen Internetchat einen angeblich "amerikanischen Soldaten, der im Irak stationiert sein soll" kennen gelernt. Dieser Mann erschlich sich das Vertrauen der 62-Jährigen und verlangte von ihr Hilfe, um seinen Sohn in Amerika besuchen zu können. Kurze Zeit später erhielt die gutgläubige Frau "Traveller Checks" mit der Bitte, diese bei einer Bank in Deutschland einzulösen. Das Bargeld sollte sie dann auf ein Konto in Ghana überweisen. Bei einer Reisebank in Köln wurde die Vertrauensselige vorläufig festgenommen. Bankmitarbeiter erkannten sofort, dass die zwölf Reiseschecks gefälscht worden waren.

Der 74-Jährige wurde bereits im Juli 2008 von einem mutmaßlichen "Diplomaten aus Ghana" erstmalig telefonisch kontaktiert. Hierbei gab der Ghanaer an, in einer "Notlage" zu sein. Er bräuchte Geld, um einer verunglückten Tochter im Krankenhaus zu helfen. Auch hier vertraute der Senior dem Anrufer und überwies regelmäßig Geldbeträge auf ein Konto in Afrika. Anfang Mai 2009 bekam der Gutgläubige dann 20 Reiseschecks im Wert von jeweils 200 Euro zugeschickt. Als der Treuherzige die Schecks bei der Reisebank in Köln einlösen wollte, informierten die Bankmitarbeiter umgehend die Polizei. Auch diese Zahlungsmittel waren gefälscht.

"Die Masche scheint immer gleich. Unter Vorgabe einer ‚Legende‘ nehmen die Betrüger meist telefonisch oder per Internet Kontakt zu ihren späteren Opfern auf", erklärte ein Ermittler. "Oft nutzen die Täter mit der Vorgabe von tragischen Ereignissen die Gutgläubigkeit ihrer Opfer aus, um später an Geld zu gelangen", erklärte der Kriminalist weiter. Die Kriminalpolizei weist darauf hin, dass das "Inverkehrbringen von gefälschten Zahlungsmitteln" auch dann strafbar ist, wenn es im "guten Glauben" erfolgt.

[ots/ag]