Köln | Eine neue S-Bahn-Station an der Südbrücke fordert die Poller SPD. Mit den Planungen zum Neubaugebiet im Deutzer Hafen könne der Stadtteil über die Südbrücke an das S-Bahn-Netz angeschlossen werden. Nach Vorstellung der Poller Sozialdemokraten soll dazu der Gleisanschluss an der Siegburger Straße vor der Einmündung „Am Schnellert“ genutzt werden, um auch eine Verknüpfung zur Stadtbahnlinie 7 herzustellen.

„Die S-Bahn-Station ist die beste Möglichkeit, um mit dem deutlich steigenden Verkehrsaufkommen umzugehen. Laut Planungen zum Deutzer Hafen werden dort rund 4.000 Menschen ein neues Zuhause finden. Viele von ihnen müssen natürlich morgens zur Arbeit oder zu Schule. Aber wie – mit der Straßenbahn, die jetzt schon morgens immer voll ist? Oder mit dem Auto zur Autobahn mitten durch Poll, wo heute schon Stau ist? Wir brauchen ein sinnvolles Verkehrskonzept“, so Dr. Simon Bujanowski, Vorsitzende der SPD Poll-Ensen-Westhoven.

„Die S-Bahn-Station könnte zwei der großen Neubaugebiete anschließen, die wir in Köln derzeit haben – nämlich die Parkstadt Süd und eben den Deutzer Hafen. Die Station würde Poll und das neue Veedel Deutzer Hafen direkt mit dem Hauptbahnhof verbinden und könnte in der anderen Richtung zum Flughafen führen. Eine einmalige Chance für Poll, die wir nur jetzt mit den umfassenden Planungen zur Zukunft des Deutzer Hafens erreichen können. Uns ist bewusst, dass vor uns auch einige Hürden liegen. Für den künftigen S-Bahnverkehr muss zum Beispiel die Südbrücke verbreitert werden“, erklärt Frank Schneider, Ratsmitglied.

Ein langfristiges Projekt also – die beiden Sozialdemokraten lassen sich davon aber nicht abschrecken. Bujanowski: „Kurzfristig wollen wir die Buslinienführung diskutieren. Hier könnte man zum Beispiel mit einer direkten Schnellbuslinie von Poll über die Alfred-Schütte-Allee zum Deutzer Hafen und Deutzer Bahnhof zusätzliche Wohngebiete anbinden und eine Entlastung der Siegburger Straße im Berufsverkehr schaffen. Die Idee ist nicht neu. Das haben wir bereits vor Jahren vorgeschlagen, scheiterten damit leider immer nur an der KVB, die nicht ausreichend Kundschaft für dieses Angebot sah. Das wird sich mit der Bebauung des Deutzer Hafens ändern.“

Das Thema Buslinien steht auf der Tagesordnung der nächsten Sitzung der Porzer Bezirksvertretung. „Für den S-Bahn-Anschluss müssen wir die ganz dicken Bretter bohren, das ist uns klar – aber damit haben wir Erfahrung und werden dran bleiben“, so Schneider abschließend.

Autor: ib