Preisträger in der Kategorie „Einzelpersonen“ sind:
Josef Thomas und Franz Dresen
Praxisstationen an Kölner Hauptschulen
In einer Praxisstation können Schüler einen realistischen Einblick in die Anforderungen einzelner Berufsfelder erhalten. Josef Thomas und Franz Dresen betreuen an der Hauptschule Hachenburger Straße und der Kurt-Tucholsky-Hauptschule als Handwerksmeister jugendliche Schüler. Die Schüler erlernen grundsätzliche Kompetenzen für die spätere Arbeit in einem Handwerksberuf und bekommen wertvolle Einblicke, Kenntnisse und Fertigkeiten für Berufe in der Metallverarbeitung. Sie lernen durchzuhalten, machen sinnvolle berufliche Erfahrungen, die ihnen bei der Berufswahl helfen und knüpfen bereits ab der 8. Klasse wertvolle Kontakte zu Ausbildungsbetrieben. Die Vermittlungsquote in ein Ausbildungsverhältnis im Handwerk ist mit Einführung der Praxisstationen nachweislich gestiegen. Josef Thomas und Franz Dresen gehören zum Team von ConAction e.V.

Inge Klaumann
Aktive Tätigkeit in der Drogenberatungsstelle VISION
VISION ist ein Drogenselbsthilfeverein, der seit 20 Jahren ein Bestandteil in der Kölner Drogenarbeit ist. Inge Klaumann arbeitet dreimal wöchentlich für zwei Stunden in der Außenstelle Köln-Meschenich. Aufgrund eines schweren Schicksalsschlages kam sie 1999 erstmals mit Drogen in Kontakt. Dieser Vorfall bedeutete eine dramatische Zäsur in ihrem Leben. 2003 meldete sie sich im Methadonprogramm an, um ihren Alltag bewältigen zu können. Aus diesem Grund ist Inge Klaumann ein wichtiges Bindeglied zwischen den Klienten und der Beratungsstelle VISION. Durch ihre langjährige eigene Erfahrung im Umgang mit Drogen und der heutigen Methadonsubstitution ist sie außerdem eine vertrauensvolle Ansprechpartnerin für den Verein.

Bernd Kittlass
Finkens Garten
Bernd Kittlass verwirklicht und prägt seit vier Jahrzehnten das besondere Konzept von „Finkens Garten“ als Naturerlebnis- und Erfahrungsort besonders für Kinder im Vorschulalter. Mit Liebe und Neugier an und Freude über die ungebändigte Kraft und Schönheit der Natur hat er einen Garten mit verschiedenen Biotop-Bereichen geschaffen, in dem Wissenshungrige mit allen Sinnen Natur erleben und erfahren können. Auch nach seiner Pensionierung vor fünf Jahren als Mitarbeiter der Stadt Köln leistet er unermüdlich eine unschätzbare pädagogische und naturschützerische Arbeit.

Papa Malick Diouf
Bessere Verständigung zwischen Schwarzen und Weißen
Malick Diouf ist Musiker und setzt sich ein für bessere Verständigung zwischen Schwarzen und Weißen in Köln und NRW. Er fördert Toleranz und Verständnis zwischen Menschen und Kulturen und verbreitet westafrikanische Kultur in Deutschland. Seit 15 Jahren führt er vielfältige, regelmäßig stattfindende multikulturelle Veranstaltungen durch für Familien, Junge und Alte, Schwarze und Weiße. Malick Diouf gründete die Westafrikanische Tanz- und Percussionsgruppe „Mama Afrika“ und den Westafrikanischen Kulturverein Mama Afrika e.V.

Elisabeth Rugaju
Leitung des Turmcafés
Das Turmcafé ist ein Treffpunkt im Gemeindezentrum der evangelischen Nathanael-Gemeinde in Köln-Bilderstöckchen. Das Café ist ein Ort, an dem sich Menschen verschiedener Herkunft, unterschiedlichen Alters und sozialen Hintergrunds begegnen. Elisabeth Rugaju arbeitet mit viel Engagement und einem großen Herzen im Turmcafé und gibt jedem Besucher das Gefühl angenommen zu sein. Sie nimmt sich Zeit für jeden und bringt Menschen zusammen. Besucher können zum Selbstkostenpreis frühstücken oder einen kleinen Imbiss einnehmen. Im Anschluss an den Kindergottesdienst bietet sie für die Gemeindemitglieder ein Mittagessen an, was sich großer Beliebtheit erfreut. Auch bei Festen in der Gemeinde bringt sie sich mit großem Arbeitseinsatz ein. Jeden Freitag leitet sie in der Gemeinde eine kreative Gruppe für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter. Neben der ehrenamtlichen Tätigkeit in der Gemeinde behält Elisabeth Rugaju ihr Heimatland Uganda im Blick und versucht Menschen aus Uganda in Köln miteinander zu vernetzen und zu organisieren.


Preisträger in der Kategorie „Gruppen“ sind:
Kölner Obdachlosenfrühstück
Über 60 Kölner Bürgerinnen und Bürger engagieren sich ehrenamtlich für das Kölner Obdachlosenfrühstück, das dreimal im Monat in den Räumen der Christlichen Sozialhilfe angeboten wird. Sie besorgen die Lebensmittel, bereiten das Frühstück vor und bedienen die Gäste. Obdachlosen und anderen bedürftigen Menschen wird kostenlos ein reichhaltiges Sonntagsfrühstück angeboten. Den Gästen soll nicht nur Gelegenheit gegeben werden, sich einmal richtig satt zu essen, sondern das Obdachlosen-Frühstück versteht sich auch als Treffpunkt, Stätte der Erholung, des Gesprächs und der gegenseitigen Hilfe. Auch Gäste sind dort mittlerweile aktiv geworden. Das Frühstück wird von 170 Gästen in Anspruch genommen. Es wird aus Spenden finanziert. Unterstützt wird die Initiative von der Kölner Tafel e.V. Logistische und finanzielle Unterstützung erhält das Obdachlosenfrühstück durch die Dr. Peter-Deubner-Stiftung.

Projektteam „Nacht der Technik“
Die Nacht der Technik in Köln wurde gemeinsam von zwei bedeutenden technischwissenschaftlichen Vereinigungen des Techniker- und Ingenieur-Wesens ins Leben gerufen, VDI Verein Deutscher Ingenieure, Bezirksverein Köln e.V. und VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik, Bezirk Köln e.V. Der Mangel an technischen Fachkräften in der Region Köln und in ganz Deutschland wirkt sich langfristig negativ auf den Standort aus. Statt darüber zu klagen, organisiert ein ehrenamtliches Projektteam nun schon im dritten Jahr die „Nacht der Technik in Köln“. Es ist ein in Deutschland einzigartiges Vorhaben. Ziel dabei ist es, junge Menschen – insbesondere auch Frauen – für technische Berufe zu begeistern, Köln als Technik-Standort stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und Kölner Bürgerinnen und Bürgern Berührungsängste zu nehmen und ihnen Technik in begreifbarer, erlebnis-orientierter Form nahezubringen. Über 40 technisch orientierte Kölner Firmen aus verschiedenen Branchen haben seit 2009 bei diesen Veranstaltungen ihre Tore für jeweils etwa 5.000 Besucher geöffnet. Die sieben ehrenamtlichen Mitglieder des Projekt-Teams sind alle selbst Ingenieurinnen und Ingenieure. Sie sprechen die Firmen und Organisationen an, werben Sponsoren, helfen die Pressearbeit zu organisieren, verbinden die teilnehmenden Firmen mit einem Netz von Bus-Verbindungen, veröffentlichen ein Programmheft und unterstützen die Werbung. Dabei scheuen sie sich auch nicht, Plakate und Flyer persönlich zu verteilen.

SeniorenNetzwerk Holweide e.V.
Das SeniorenNetzwerk Holweide wurde 2006 auf Initiative der Stadt Köln gegründet und feierte im Mai 2011 sein fünfjähriges Bestehen. Das SeniorenNetzwerk wird als Verein geführt mit einem ehrenamtlichen Vorstand, der aus vier Personen besteht. Aus anfänglich 48 Mitgliedern wurden mittlerweile 146 im Alter zwischen 60 bis 94 Jahren. Sinn des Netzwerkes ist es, ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger aus der Isolation herauszuführen. Die Ehrenamtlichen des SeniorenNetzwerks Holweide e.V. möchten, dass die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam etwas unternehmen, nette Leute kennenlernen, neue Freunde finden und sich in der Gemeinschaft wohlfühlen. In einem angemieteten miteinander reden, sich an Gesellschaftsspielen beteiligen. Außerdem sind Spaziergänge, Fahrradtouren, Kochen für Männer. kreative Basteltätigkeiten, gemeinsames Frühstück, Förderung der kölschen Sprache, digitale Kurse in Phototechnik und Computereinweisungen nur ein Teil der Aktivitäten, die vom Vorstand im Seniorennetzwerk organisiert werden. Das Seniorennetzwerk Holweide erhält den Kölner Ehrenamtspreis stellvertretend für die insgesamt 34 tätigen Seniorennetzwerke in Köln.

Ehrenamtliche der Straffälligenhilfe des SKF/SKM
59 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Sozialdienst Katholischer Frauen e.V. Köln (SKF) und Sozialdienst Katholischer Männer e.V. Köln (SKM) leisten im Monat 200 Stunden ehrenamtliche Arbeit für straffällige Menschen. Die Initiative unterstützt straffällig gewordene Menschen, die sozial benachteiligt sind, in einer unsicheren materiellen Situation leben und Schwierigkeiten bei der Anpassung an gesellschaftliche Strukturen haben. Ziel der Hilfe ist es, die psychosoziale Stabilisierung der inhaftierten Frauen und Männer zu erreichen und Hilfesuchende langfristig in die Lage zu versetzen, ihr Leben in sozialer Verantwortung ohne weitere kriminelle Handlungen führen zu können. Die Ehrenamtlichen leisten eigenständig Hilfe für Inhaftierte, Haftentlassene und ihre Angehörigen. Sie sind eine wichtige Ergänzung zur professionellen Tätigkeit in der Straffälligenhilfe. Ehrenamtlich engagierte Menschen bilden eine Brückenfunktion von „Draußen nach Drinnen“ und wirken als Multiplikatoren in ihrem sozialen Umfeld für die Belange der Betroffenen.


Preisträger in der Kategorie „Unternehmen“ ist:
The Boston Consulting Group Köln
Projekt: business@school
business@school ist eine Initiative der Unternehmensberatung The Boston Consulting Group (BCG). Jahr für Jahr haben mehr als 2.000 Oberstufenschüler im Rahmen von business@school die Gelegenheit, sich ein Schuljahr lang praxisnah mit Wirtschaftsthemen zu beschäftigen. In jedem Jahr beteiligen sich über 70 Schulen aus Deutschland, Italien, Österreich, der Schweiz und Singapur an business@school. Das Projekt startete im Schuljahr 1998/1999 an zwei Pilotschulen. Ziel von business@school ist es, eine Brücke zwischen Schule und Wirtschaft zu schlagen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beschäftigen sich ein Schuljahr lang zunächst mit Konzernen sowie kleinen Wirtschaftsunternehmen aus ihrer Region und entwickeln zum Abschluss eine eigene Geschäftsidee. Am Ende jeder Projektphase stellen die Schülerteams ihre Ergebnisse in Form einer Präsentation vor Publikum vor. Die besten Businesspläne werden bei Veranstaltungen auf Schul-, Regional- sowie Europaebene von einer Jury ausgezeichnet. Schüler soll eine authentische Einsicht in die betriebliche Praxis vermittelt und durch Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft (Paten, Schulbetreuer/innen) Hilfestellung bei der Ausbildungs- und Berufsorientierung gegeben werden. Vertreter aus der Wirtschaft – BCG-Berater und Mitarbeiter anderer Unternehmen – engagieren sich ehrenamtlich in den Schulen und sorgen durch ihre Präsenz vor Ort für die wichtige Praxisnähe. In Köln beteiligen sich vier Schulen an dem Projekt:
– Erzb. Irmgardis Gymnasium
– Erzb. Liebfrauenschule
– Erzb. Ursulinenschule
– Friedrich Wilhelm Gymnasium

Preisträger in der Kategorie „Schulen“ mit dem Sonderpreis „Eine Frage der Ehre“ sind:
Montessori Hauptschule Ferdinandstraße
Projekt: Unser Ehrenamt
„Unser Ehrenamt“ ist an der Montessori-Hauptschule ein Wahlpflichtfach mit den Kooperationspartnern Diakonie Michaelshoven und dem städtischen Amt für Kinderinteressen. Die Schüler der Klasse 8a fahren an drei Tagen im Monat in die Diakonie Michaelshoven nach Köln-Rodenkirchen, um mit den Seniorinnen und Senioren zu singen, spazieren zu gehen, zu malen und zu spielen. Gleichzeitig haben die Schüler eine Spielplatzpatenschaft für den Spielplatz in der Peter-Müller-Strasse am Kohlplatz übernommen. In ihrer Freizeit sehen sie hier nach dem Rechten, insbesondere wird auf die Sauberkeit und die Sicherheit der Anlage geachtet. Schäden und Verunreinigungen melden sie der Stadt Köln, damit diese schnell beseitigt werden.

Schule Lindweiler Hof, Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung
Projekt: „sozialgenial – wir sind dabei“
Die Schüler und  der Klasse 7b (acht männliche Schüler zwischen 13 und 15 Jahren) der Förderschule Lindweiler Hof haben entschieden, sich im Rahmen des Projektes „sozialgenial – wir sind dabei“ in einem Altenzentrum zu engagieren. Das Projekt wurde von der Initiative „sozialgenial“ durch hilfreiche Tipps, Anregungen und Material unterstützt (www.sozialgenial.de). Die Initiative „sozialgenial – Schüler engagieren sich“ verbindet lernen mit bürgerschaftlichem Engagement basierend auf dem Konzept Service Learning. Jugendliche setzen sich aus der Schule heraus für Andere und die Gemeinschaft ein. Sie begegnen gesellschaftlichen Aufgabenfeldern und sammeln neue Erfahrungen, die sie wiederum in den Unterricht einbringen. Die Klasse ging jeden Dienstagnachmittag ins Altenzentrum Kardinal-Frings-Haus in Köln-Ehrenfeld, um dort Zeit mit einigen Bewohnerinnen zu verbringen. Die Schüler selbst planten und gestalteten die Nachmittage durch Gespräche, verschiedene Gesellschaftsspiele, Spaziergänge und ähnliches.

[cs,  Stadt Köln]