Hamburg | Der seit Ende Juli zwischen Hamburg und Köln verkehrende Bahn-Konkurrent HKX zeigt nach Einschätzung des Fahrgastverbands Pro Bahn schon jetzt eine positive Wirkung. Durch den neu entstandenen Wettbewerb habe sich das Angebot der Deutschen Bahn auf der Strecke bereits verbessert, sagte der Vorsitzende des Landesverbandes Schleswig-Holstein/Hamburg, Stefan Barkleit, in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dapd. Die Deutsche Bahn setze auf der Strecke bereits längere Züge und „sicher nicht ganz zufällig“ die ersten der neu designten Intercity-Waggons ein.

Ab Herbst will auch die private MSM-Gruppe Fernverkehrszüge zwischen Hamburg und Köln anbieten. Andere Verkehrsunternehmen würden diese beiden Angebote sehr aufmerksam beobachten, sagte Barkleit. Im Falle ihres Erfolgs würden künftig sicher weitere private Anbieter hinzukommen. „Die Konkurrenzsituation wird grundsätzlich das Bahnangebot für alle Reisenden verbessern“, sagte Barkleit. Das sei ähnlich wie beim Regionalverkehr, wo der Wettbewerb in den zurückliegenden Jahren spürbar die Qualität gesteigert habe.

Als weitere Auswirkung der privaten Konkurrenz kann sich Barkleit auch eine Änderung der bisherigen Preispolitik der Deutschen Bahn vorstellen. Das bisherige System eines relativ hohen Normalpreises könnte zugunsten eines generell niedrigeren Einstiegspreises aufgegeben werden. Im neu entstandenen Wettbewerb zwischen Hamburg und Köln ließe sich ein niedrigerer Grundpreis mit Sicherheit besser vermarkten. Es sei spannend zu beobachten, was auf dem sich entwickelnden Markt im Fernverkehr in den nächsten Jahren passiere, sagte Barkleit.

Autor: dapd