Hannover | dts | aktualisiert | Bei der Landtagswahl in Niedersachsen wird die SPD stärkste Kraft. Laut 18-Uhr-Prognosen von ARD und ZDF kommen die Sozialdemokraten auf im Mittel 33 Prozent. Die CDU wird von beiden Sendern bei genau 27,5 Prozent gesehen, dahinter die Grünen mit gut 14 Prozent, die AfD mit etwa 12 Prozent.

Die FDP wird von beiden Sendern bei genau 5 Prozent gesehen und muss daher um den Einzug in den Landtag zittern. Die Linke ist wohl mit laut Prognosen 3 Prozent oder weniger sicher nicht im Landtag in Hannover vertreten, die anderen Parteien kommen zusammen auf knapp 6 Prozent. Die Prognose für die ARD wurde von Infratest erstellt, für das ZDF von der Forschungsgruppe Wahlen.

SPD kann sich in Niedersachsen Koalitionspartner aussuchen  

Nach der Landtagswahl in Niedersachsen kann der amtierende Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) aller Voraussicht nach weiterregieren – und sich zwischen Grünen und CDU seinen künftigen Koalitionspartner aussuchen. Laut ersten Hochrechnungen von ARD und ZDF kommt die SPD im Mittel auf genau 33 Prozent, das wären knapp vier Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren. Trotzdem habe er den klaren Regierungsauftrag, „und niemand anders sonst“, sagte Weil am Sonntagabend in Hannover vor jubelnden Anhängern.

Die CDU verliert wohl rund sechs Zähler und wird in den Hochrechnungen bei im Mittel 27,6 Prozent gesehen – das wäre ihr schlechtestes Ergebnis in dem Bundesland seit den 1950er Jahren. „Das ist kein schönes Ergebnis“, sagte CDU-Generalsekretär Mario Czaja am Wahlabend der ARD. Der amtierende Ministerpräsident Stephan Weil habe sich erfolgreich von der Bundes-SPD distanziert und sei nicht mit Olaf Scholz auf ein Plakat gegangen. Grünen-Chef Omid Nouripour wertete das Ergebnis seiner Partei – laut Hochrechnungen im Mittel 14,2 Prozent – als klaren Wählerauftrag.

Dass die Grünen in den Umfragen zwischenzeitlich bei über 20 Prozent standen, hielt Nouripour nicht davon ab, sich über das „historisch beste Ergebnis“ der Grünen in Niedersachsen zu freuen – vor fünf Jahren kam die Partei auf 8,7 Prozent. Etwa verdoppeln wird wohl die AfD ihr Ergebnis, von 6,2 Prozent im Jahr 2017 auf nunmehr laut Hochrechnungen im Mittel 11,7 Prozent. Aus dem Landtag fliegen könnte die FDP, die von ARD und ZDF vorläufig nur bei genau 5 Prozent gesehen könnte und damit um die gleichnamige Hürde zittern muss – vor fünf Jahren waren es noch 7,5 Prozent.

Während die Linke bei der letzten Landtagswahl mit 4,6 Prozent relativ knapp scheiterte, sehen die Hochrechnungen von ARD und ZDF die aktuell heillos zerstrittene Partei bei durchschnittlich 2,8 Prozent.

Niedersachsen: Althusmann will sich von Landesvorsitz zurückziehen  

Der niedersächsische CDU-Landesparteichef und Spitzenkandidat Bernd Althusmann hat nach der Schlappe bei der Landtagswahl seinen Rückzug angekündigt. Er werde dem Landesvorstand vorschlagen, einen Parteitag zwecks Wahl eines neuen Landeschefs vorzuziehen, sagte Althusmann am Sonntagabend. Laut Hochrechnungen von ARD und ZDF kommen die Christdemokraten in Niedersachsen auf gut 28 Prozent – das wären fünf Prozentpunkte weniger als vor fünf Jahren und das schlechteste Ergebnis in dem Bundesland seit den 1950er Jahren.

Klarer Wahlsieger ist die SPD mit laut Hochrechnungen rund 33 Prozent. Der bisherige Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) kann wohl trotz Verlusten weiterregieren und sich seinen Koalitionspartner zwischen CDU und Grünen aussuchen – mit Tendenz zu Letzteren.

red01