Berlin | Der ehemalige katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont sieht die Unabhängigkeit Kataloniens nicht als einzige Lösung an. Puigdemont sagte am Samstagmittag auf einer Pressekonferenz in Berlin-Kreuzberg, seine Bewegung habe seit 2010 viele Versuche des Dialogs mit der Zentralregierung unternommen. Diese seien alle gescheitert und hätten in Unterdrückung und Repression geendet.

Madrid habe keinen Plan für Katalonien, so Puigdemont. Er sei aber weiterhin bereit zum Dialog. Es müsse jedoch anerkannt werden, dass die Menschen in Katalonien mehr Unabhängigkeit wollten.

Der am Freitag aus dem Gefängnis in Neumünster entlassene ehemalige katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont will so bald wie möglich zurück nach Belgien, bis dahin bleibt er aber in der deutschen Bundeshauptstadt. In Belgien sei die katalanische Exilregierung, sagte Puigdemont am Samstagmittag auf einer Pressekonferenz in Berlin-Kreuzberg. Er werde sich aber „selbstverständlich“ an die Auflagen des Gerichts halten und in Deutschland bleiben, bis das Verfahren hier abgeschlossen sei.

Solange sei sein Aufenthaltsort Berlin, dies habe er dem Gericht angegeben. Mit der Festnahme in Deutschland habe er bei seiner Durchreise nicht gerechnet, diese sei „ein echter Schock“ gewesen. Das Risiko, sich von Belgien aus in Europa zu bewegen habe er aber auf sich nehmen müssen, um für die Sache der Katalanen zu werben.

Puigdemont hatte seit dem 25. März fast zwei Wochen in der JVA Neumünster eingesessen, weil ein Europäischer Haftbefehl aus Spanien vorlag. Deutsche Polizisten hatten ihn kurz nach der Einreise aus Dänemark festgenommen. Erst am Donnerstag hatte das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht dann die Freilassung angeordnet – gegen Auflagen.

Neben einer Kaution in Höhe von 75.000 Euro, die am Freitag hinterlegt wurde, darf er Deutschland vorerst nicht verlassen

Autor: dts