Hans Peter Schaefer/CC BY-SA 3.0 (http://www.reserv-a-rt.de; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:K%C3%B6ln_Stadtturm_Sachsenring.jpg)

Köln | Die Blauen Funken wollen am Sachsenturm bauen. Den Turm selbst dürfen sie geschützt durch den Denkmalschutz nicht umbauen. Aber anbauen. Dagegen gibt es Einwände aus der Bürgerschaft, der die Stadt nicht folgt. Jetzt beraten die Bezirksvertretung Innenstadt, die Ausschüsse des Kölner Rats und der Rat selbst über das Bauvorhaben und den Bebauungsplan.

Nach der Vorlage für die Ratssitzung am 5. Mai sieht es für die Blauen Funken gut aus, dass sie den Sachsenturm baulich erweitern können. Seit 1970 nutzen die Blauen Funken den Sachsenturm und erhalten ihn. Der Sachsenturm selbst steht unter Denkmalschutz und darf nicht umgebaut werden. Jetzt ermöglicht die Stadt Köln den Blauen Funken eine Erweiterung , die allerdings Auswirkungen auf den Klimaschutz hat und Flächen versiegelt. Die negativen Auswirkungen auf den Klimaschutz sollen durch verschiedene Maßnahmen ausgeglichen werden, etwa durch ein teilweises Flachdach mit Begrünung, einer Fassadenbegrünung und einem Anschluss ans Fernwärmeangebot der Rheinenergie.

Mittlerweile ist die Offenlegung zum Bauvorhaben abgeschlossen und die Bürger*innen konnten ihre Einwendungen vortragen. Diese beziehen sich vor allem auf die Versiegelung und den Klimaschutz unter Hinweis auf den Klimanotstand, den der Rat der Stadt Köln ausrief. Andere Anwohner fürchten den Parkdruck durch karnevalistische Veranstaltungen und machen geltend, dass die Mitglieder der Blauen Funken von weit her mit dem PKW anreisen. Daher fordern sie die Einrichtung von Quartiersgaragen im Pantaleonsviertel. Andere Einwender bringen vor, dass das Vorhaben der Blauen Funken nicht den Vorgaben des Denkmalschutzes entspreche. In der Einwendung heißt es der Sachsenturm und die Freifläche würden einem Karnevalsverein geopfert und es erfolgt der Hinweis, dass auch die Grünfläche unter Denkmalschutz stehe. In einer weiteren Einwendung wird die Fällung fünf alter Bäume kritisiert, der die Stadt entgegnet, dass 8 neue Bäume gepflanzt würden. Von den Behörden oder sonstigen Trägern öffentlicher Belange gibt es keine Einwendungen gegen das Bauvorhaben.

Am 7. April sollen nun die Bezirksvertretung Innenstadt und der Stadtentwicklungsausschuss die Vorlage der Verwaltung beraten, bevor der Rat am 5. Mai sein Votum abgibt. Die Stadt sieht durchaus ein Spannungsfeld zwischen der Nutzung durch den Karnevalsverein Blaue Funken in einer öffentlichen Grünfläche, dem Denkmalschutz und der gewünschten modernen Architektur sowie der Nutzung durch den Karnevalsverein.

Am 6. Juli 2017 stimmte der Stadtentwicklungsausschuss der Erweiterung des Sachsenturms grundsätzlich zu und erweiterte den Kriterienkatalog um das Thema Ökologie und forderte, dass die ökologische und klimatische Funktion der Fläche erhalten bleiben solle.