Die Bonitätswächter begründeten die Absenkung des italienischen Ratings um drei Stufen von "Aa2" auf "A2" mit ökonomischen und politischen Unsicherheiten. Der Ratingcode "A2" bedeutet, dass das Anlegen von Geldern in italienische Staatsanleihen zwar sicher sei. Dies gelte aber nur für den Fall, dass keine unvorhergesehenen Ereignisse die Wirtschaft des Landes beeinträchtigen. Weiterhin versah Moody`s das neue Rating mit einem negativen Ausblick, weitere Herabstufungen sind somit durchaus wahrscheinlich. Italien hat Schulden in Höhe von 1,9 Billionen Euro angehäuft, was circa 120 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung entspricht. Für das laufende Jahr rechnet die italienische Regierung mit einem Defizit in Höhe von 3,8 Prozent. Erst im Jahr 2013 soll der Haushalt nach Plänen der Regierung ausgeglichen sein.

10:30 Uhr > Unions-Fraktionsvize mahnt Italien zu energischen Sparschritten
Der Vize-Vorsitzende der Unions-Fraktion im Bundestag, Michael Meister, hat Italien nach der Herabstufung durch Moody’s zu energischeren Sparschritten und Reformen aufgefordert hatten, um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. "Ich würde mir wünschen, dass die italienische Regierung die Empfehlungen der EZB beherzigt", sagte Meister der Onlineausgabe des "Handelsblatts" mit Blick auf einen vergangene Woche bekannt gewordenen Brief, in dem der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Jean-Claude Trichet und sein designierter Nachfolger, Mario Draghi, vom italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi Anfang August ultimativ verlangten, seine Wirtschafts- und Finanzpolitik in Ordnung zu bringen. Meister verteidigte zugleich das Vorgehen der EZB. "Für mich ist es nicht ungewöhnlich, dass eine Notenbank die Fiskalpolitik eines Landes unter dem Blickwinkel der Geldpolitik analysiert", sagte der CDU-Politiker. "Das macht die Bundesbank in ihren Monatsberichten auch."

[dts]