Köln | Henriette Reker erklärte heute, wie sie in Zukunft Themen in der Verwaltung setzen, aber auch die städtische Verwaltung motivieren, beteiligen, besser steuern und führen will, wenn sie am 18.10.2015 zur Oberbürgermeisterin der Stadt Köln gewählt würde.

Reker verglich die Stadt mit einem Großunternehmen mit über 4 Milliarden Euro Umsatz, einem Aufsichtsrat mit 90 Mitgliedern und meinte damit den Rat und über 17.000 Mitarbeitern. Ein solches Unternehmen müsse selbstverständlich funktionierende Organisationsstrukturen besitzen. Dazu gehöre Beteiligung, Motivation, aber auch Führung und Steuerung.

Bürgerbeteiligung von Anfang an

Reker will bei großen Projekten von Anbeginn an einen Bürgerbeteiligung und begrüßte den aktuell begonnen Leitlinienprozess für Bürgerbeteiligungen. Reker monierte allerdings, dass ihr das zu lange gedauert hat. Politik und Verwaltung müssten verstehen, dass Bürgerbeteiligung keine Störung bedeute. Denn Bürgerbeteiligung stehe für mehr  Sicherheit im Projektverlauf. Als positives Beispiel wertete Reker die Bürgerbeteiligung rund um das Heliosgelände. Hier besonders den Ablauf des Verfahrens, bei einem nicht einfachen Beginn des Verfahrens. Reker will aber nicht nur in Stadtteilen wie Sülz, Lindenthal oder Ehrenfeld Bürgerbeteiligung, sondern auch in Stadtteilen, wo diese nicht unbedingt üblich seien. Auch Kinder und Jugendliche sollten stärker beteiligt werden. Reker möchte dafür eine Stadtarbeitsgemeinschaft Kinder und Jugendliche etablieren, für eine junge Stadt wie Köln besonders wichtig.

Bezirke sollen gestärkt werden

Reker will die Bezirke stärken, wie dies die Gemeindeordnung auch vorsehe und diesen mehr Entscheidungskompetenzen einräumen. Als Oberbürgermeisterin würde sie sofort damit beginnen die entsprechenden Zuständigkeitsordnung verändern zu lassen. Die städtische Verwaltung will Reker besser steuern, indem sie auf eine stärkere Setzung von Prioritäten achten will. Prioritäten und eine richtige Definition von Rahmenbedingungen werden die Effizienz der Entscheidungsprozesse verbessern ist sich Reker sicher. Auch die Ängstlichkeit in der Verwaltung will Reker abbauen und Eigenverantwortung fördern. Die Kandidatin begründet dies damit, dass in der Stadtverwaltung sehr viel Wissen und Erfahrung vorliege. Dies gehöre gehoben. Die Kölner Verwaltung arbeite nicht schlechter als Verwaltungen in anderen Kommunen. Sie möchte die Mitarbeiter mit einer Strukturreform gewinnen und aktivieren. Dazu gehöre auch eine Fehlerkultur, die es den Mitarbeitern erlaube Fehler zu machen. Die Mitarbeiter sollten in einen Veränderungsprozeß eingebunden werden, bei dem sie selbst sagen können, wo ihre Arbeit sinnvoll sei.

Reker verspricht, dass es bei ihr keine Ratsbeschlüsse geben werde, die nicht umgesetzt werden. Sie stehe auch für Transparenz gegenüber der Politik und werbe für Vertrauen.

Autor: Andi Goral