Vom 22. April bis 4. Juni 2023 findet in der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln die Ausstellung „Visualisieren, Das Buch und die Künste in der Arbeit René Bölls“ statt. | Foto: Bopp.

Köln | Vom 22. April bis 4. Juni 2023 findet in der Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln die Ausstellung „Visualisieren, Das Buch und die Künste in der Arbeit René Bölls“ statt. Die Ausstellung zeigt wie Böll das Medium Buch nutzt, um seine Kunstwelten zu entfalten. Dabei geht es etwa um detaillierte Skizzen oder spontane Notizen über Farbe und Stimmungen, die er notiert um seine künstlerischen Arbeiten zu planen. Im Kunst- und Museumsbibliothek ist eine Sammlung dutzender Skizzenbücher zu sehen.

Rene Böll ist bildender Künstler und wurde 1948 in Köln geboren. Ab 1963 bildete er sich autodidaktisch im Zeichnen und Malen weiter. Ab 1967 studierte Böll dann Malerei und Druckgraphik (speziell: Lithographie) an der Werkkunstschule Köln und in Wien. Außerdem ist er der Sohn des Literatur-Nobelpreisträgers Heinrich Böll. Daher ist das Medium Buch sein ständiger Begleiter.

Allerdings entdeckte Böll das Medium Buch auch für sich bei seinen Arbeiten als Fotograf und Maler: Sie halten seine ersten Ideen oder Zwischenergebnisse für künstlerische Arbeiten fest, die Besucher:innen nur von der großen Leinwand kennen. Zudem dokumentieren die die Weiterentwicklung und und Ausarbeitung der Kunstwerke in verschiedenen Phasen des Entstehungsprozesses.

Mehr als übliche Skizzen

Allerdings haben die Skizzenbücher von Böll wenig mit üblichen Skizzen gemein. Bölls Skizzen sind vielmehr eine eigene unabhängige Werkgruppe, die bislang nur am Rande der Vorbereitung der großen Gemälde und Installationen von Gemälden eine Rolle spielten. In den ausgestellten Werken in der Kunst- und Museumsbibliothek lassen sich in den Skizzenbüchern überall spontan aufgeschriebene Bemerkungen finden, die oftmals durch Notizen über Farbe und Stimmungen ergänzt sind. So sind die Skizzen integraler Bestandteil der Weltbildung von Bölls künstlerischer Arbeiten – egal ob es sich am Ende dabei nun um Ölbilder, Aquarelle oder Arbeiten seiner Spezialdisziplin, Werke mit ostasiatischer Tusche handelt.

Bölls Spezialdisziplin – Ostasiatische Tusche

Böll bewundert seit über 50 Jahren die chinesische und japanische Kunst, Poesie und Philosophie. Anfang der siebziger Jahre begann er sich intensiv mit chinesischer Tuschmalerei auseinanderzusetzen. Dabei interessierte sich Böll besonders für die Tuschmalerei der Tang-, Song- und Ming-Dynastie. Er begegnete dieser Art der Malerei zuerst in Büchern aus den 1920er Jahren. Für seine Arbeiten mit ostasiatischer Tusche waren zudem die philosophischen Werke von Zhuangzi, einem chinesischen Philosophen und Dichter, bedeutsam. In Bölls Tuschen und seinen zum Teil über sechs Meter langen Bildrollen, von der auch eine Rolle Teil der Ausstellung sein wird, vereinigt Böll die „Drei Meisterschaften“: Poesie, Malerei und Kalligrafie.

In der Ausstellungen sind auch Skizzen zu seiner Spezialdisziplin zu finden.

Bölls Fotografie

Teil der Ausstellung ist zudem ein von René Böll herausgegebenes Buch, das Fotos der Niederschlagung des Prager Frühlings durch sowjetische Truppen zeigt, die August 1968 in Prag entstanden sind.

Die Ausstellung im Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln ist Montag von 14 bis 21 Uhr, Dienstag bis Donnerstag von 10 bis 21 Uhr und Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

rs