Köln | Es sind gute Nachrichten: Mehr als 700 als Vermisst gemeldete Menschen konnten die Einsatzkräfte mittlerweile telefonisch kontaktieren. Sie leben und sind wohlauf. Aber 150 Menschen sind nach wie vor vermisst und in Rheinbach fanden die Beamten eine weitere Tote. Plündereien gebe es aktuell keine, aber der Katastrophentourismus macht den Polizisten Sorgen.

37 Tote in Köln, im Rhein-Sieg-Kreis und im Kreis Euskirchen

Mit der Toten in Rheinbach erhöht sich die Zahl der Todesopfer der Hochwasserkatastrophe weiter. Zwei Menschen starben in Köln, 26 im Kreis Euskirchen und neun im Rhein-Sieg-Kreis, so die tragische Bilanz bislang. Noch immer suchen die Einsatzkräfte nach 150 Vermissten. Und weiterhin besteht in den Gebieten eine hohe Gefahrensituation für die Retter und Einsatzkräfte von Polizei, Bundespolizei, mit Unterstützung von Feuerwehr, Bundeswehr, THW und Hilfsorganisationen im Rhein-Sieg-Kreis und im Kreis Euskirchen.

700 Menschen konnten die Kölner Ermittler telefonisch mittlerweile erreichen. Das ist eine wirklich gute Nachricht.

Plünderung und Katastrophentourismus

Von Plünderungen hat die Kölner Polizei bislang keine Kenntnis. Es habe zum Thema Plünderungen immer wieder Anrufe in den Leitstellen der Polizeien in Bonn, in Euskirchen und im Rhein-Sieg-Kreis gegeben, aber vor Ort konnten die eingesetzten Beamten keine Feststellungen machen. Auch heute Nacht setzt die Polizei Beamte ein, um das Eigentum der von der Katastrophe betroffenen Menschen zu schützen.

Sorgen macht den Einsatzkräften der „Katastrophen-Tourismus“. Menschen machen sich auf um in die Katastrophengebiete zu gelangen und dort als Gaffer oder Hobbyfotografen zu sensationellen Aufnahmen zu gelangen. Unter anderem setzen diese Schaulustigen Drohnen ein. Dies ist deutlich gesagt: widerlich. Alle die, die so ein Verhalten an den Tag legen, sollten sich einmal fragen, wie sie solche Gaffer sehen, wenn sie selbst betroffen wären. Und es erschwert die Arbeit der Rettungskräfte.

Die Kölner Polizei richtet daher einen dringenden Appell in 7 Punkten an die „Katastrophenbtourist*innen“:

• Unterlassen Sie „Ausflüge“ mit dem Motorrad, Auto oder Fahrrad in die Katastrophengebiete.

• Meiden Sie die abgesperrten Bereiche großräumig.

• Halten Sie die ohnehin nur eingeschränkt zur Verfügung stehenden Rettungs- und Zufahrtswege frei.
• Lassen Sie keine Drohnen oder andere Fluggeräte über den Einsatzstellen der Rettungskräfte steigen.

• Suchen Sie nicht selbstständig nach Hab und Gut in eingestürzten Gebäuden.

• Bringen Sie sich nicht selbst in Gefahr.

• Halten Sie sich an die Anweisungen der Einsatzkräfte.

Autor: red
Foto: Symbolbild