Symbolbild Gasofen

Köln | Drei Fragen von report-K an den Kölner Energieversorger Rheinenergie zur Versorgungssicherheit mit Gas, die Frage nach der Stabilität der Energiepreise des Kölner Energieversorgers und wie es mit dem Kraftwerk in Merkenich und der dortigen Umstellung weg von der Braunkohle vor dem Hintergrund der welt- und energiepolitischen Entwicklungen weitergeht.

Ist die Energieversorgung in Köln vor allem mit Gas gesichert?

Ja. Wir verweisen zur Versorgungssicherheit im Wesentlichen auf die übergeordneten Aussagen dazu, wie sie auch von den großen Energieverbänden, den größeren Vorlieferunternehmen und nicht zuletzt auch von der Regierung kommen. Denn Köln ist keine Insel, sondern Teil eines entsprechenden Energieverbundes; nach übereinstimmenden Aussagen ist die Versorgung für den Rest des Winters und die kommende Zeit gesichert.

Was die konkrete Frage nach dem Gas angeht:
Die Rheinenergie kauft Gas in Deutschland und den Niederlanden ein. Dabei nutzt das Unternehmen mehrere Börsen und eine Vielzahl von bilateralen Handelspartnern. Die physische Bereitstellung des Gases beim Endkunden erfolgt durch die Gasnetzbetreiber. Das deutsche Gastransportnetz ist eng verflochten und verfügt über eine Vielzahl von Kopplungspunkten zu Nachbarstaaten. Die konkreten Lastflüsse werden dabei konkret durch die Fernleitungsnetzbetreiber gesteuert. Für den Kölner Raum ist aufgrund der Ausgestaltung der vorhandenen Leitungsinfrastruktur sowie der überwiegend verwendeten Gasqualität (sogenanntes L-Gas) davon auszugehen, dass ganz überwiegend aus den Niederlanden importiertes Gas an die Endverbraucher geliefert wird.

Welche Preisentwicklung erwartet die Rheinenergie für Ihre Kund*innen?

Aktuell sind die Preise für die Bestandskundschaft der Rheinenergie weiterhin stabil, beim Strom seit rund zwei Jahren, beim Erdgas nach einer Preisanpassung zum 1. Januar (vorher ebenfalls zwei Jahre stabile Preise auf recht niedrigem mittlerem Niveau). Angesichts der Entwicklungen auch schon vor dem Ukraine-Krieg bei den Beschaffungspreisen werden die Endkundenpreise perspektivisch steigen. Genaue Aussagen dazu sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich.
Was die Neukunden angeht, so liegt das derzeitige Niveau im unteren Mittel der aktuellen Marktpreise, wegen der unterschiedlichen Beschaffung aber über dem der Bestandskunden. Voraussichtlich mit Ende dieses Jahres werden die Preise Neu- und Bestandskunden aber wohl wieder zusammenlaufen.

Für die Fernwärme zeichnet sich nach längerer Preisstabilität eine Erhöhung ab, über den konkrete Folgen wir voraussichtlich in der kommenden Woche Aussagen treffen können. Diese Preisanpassung folgt dem Verlauf entsprechender längerfristiger Preisindizies, die für die Bildung des Fernwärmepreises maßgebend sind. Die Preisanpassung erfolgt allerdings erst mit Ende der Heizperiode, so dass sich deren wirtschaftliche Folgen zunächst in Grenzen halten dürften. Fernwärme ist im Vergleich zu anderen Energieträgern immer noch recht günstig und weist aufgrund der gekoppelten Erzeugung auch eine bessere Umweltbilanz auf.

Wird die aktuelle Entwicklung einen Einfluss auf die Pläne der Rheinenergie betreffend des Kraftwerks in Merkenich haben und dessen Umstellung weg von der Braunkohle? 2025 ist ja geplant dort keine Braunkohle mehr zu verfeuern?

Nach jetzigem Stand der Dinge wird die Rheinenergie an ihrem Plan festhalten. Die Abschaltung der Braunkohlenanlage ist weiterhin Teil der Roadmap unseres Unternehmens zum Klimaschutz und zur Dekarbonisierung. Mittelfristig erfolgt ein Teilersatz durch Klärschlamm.