Köln | Am Ende lagen die Scherben auf dem Boden und der Zimmermann wünschte Glück für das neue Gebäudeensemble „Lück“ in Neuehrenfeld an der Subbelrather Straße. Wenn alles fertig ist, sollen hier 400 Kölner:innen ihr Zuhause finden.
Hier drehen sich die Kräne noch und das ist gut so – ist man versucht zu sagen – ob all der Hiobsbotschaften aus der Bau- und Immobilienbranche der vergangenen Monate. 2017 startete der Projekt- und Immobilienentwickler WvM mit den Planungen der öffentlich geförderten und freifinanzierten Wohnungen, also vor rund 8 Jahren. Am Freitag feierten Bauunternehmen, Bauherr, Entwickler und Bezirks- und Stadtpolitik Richtfest, so wie es sich gehört. Mit Richtkranz am Kran, Kölsch, was zum Essen, Reden und am Ende trank der Zimmermann den Schnaps leer und zerschmetterte das Glas, denn Scherben bringen – so sagt es der Volksmund – Glück.
Besonderes Projekt vor dem Hintergrund der Klimaziele
216 Wohnungen entstehen hier an der Subbelrather Straße in Nähe der Äußeren Kanalstraße. Es ist ein neues Quartier mit Einfahrt und einem autofreien Innenhof. Die Tiefgarage liegt darunter. Erika Werres, Geschäftsführerin von WvM spricht von einem langen und zähen Ringen um die Planung und die Verwirklichung der Ideen. Bis dahin, dass ein kleines Haus stehen bleiben konnte, das für die ehemalige Stadtstruktur in dieser Ecke des Westens von Köln steht. Werres betont die Zusammenarbeit mit der Naturstrom AG. Denn das neue Quartier bezieht einen Teil seiner Wärme aus dem gigantischen Kölner Abwasserkanal, der unter der Äußeren Kanalstraße läuft. Mittels Wärmetauscher wird Energie gewonnen, einer Wärmepumpe zugeführt, die zudem mit Strom aus der Photovoltaik betrieben wird. Für Menschen, die klimaeffizient wohnen wollen ein Traum und vor allem eine Premiere für Köln in dieser Größenordnung.
Grüne loben das Projekt
Es verwundert daher nicht, dass der grüne Bezirksbürgermeister von Ehrenfeld Volker Spelthann sich begeistert zeigte und von unternehmerischer Kühnheit sprach, die neuen Technologien eine Bresche schlage. So entstünden klimaneutrale Quartiere, die die Stadt benötige. Auch Sabine Pakulat, grüne Vorsitzende des Stadtentwicklungsausschusses war voll des Lobes. Nicht nur, weil hier das kooperative Baulandmodell vorbildlich umgesetzt werde, sondern sehr innovative Schritte gegangen werden, um die Energieversorgung des Quartiers zu gestalten und das, obwohl für dieses Projekt die Klimaschutzleitlinien der Stadt Köln noch gar nicht gegolten hätten. Das Interesse des Stadtentwicklungsausschusses und der Kölner Politik war groß, so war auch Niklas Kienitz, CDU vor Ort und der Fraktionsvorsitzende der NRW-SPD im Landtag NRW Jochen Ott.
Zum innovativen Energiekonzept von „Lück“
Mit dem Projekt „Lück“ wird eine lebendige und vielfältige Gemeinschaft gefördert sowie eine nachhaltige Stadtentwicklung gefördert. Das Projekt sei im Zeitplan und werde 2025 fertig.