Köln | Am heutigen Freitag hat Zugleiter Andreas Dieper vier Entwürfe von Persiflagewagen für den Kölner Rosenmontagszug 2018 vorgestellt. Im Mittelpunkt des Zuges steht, passend zum diesjährigen Sessionmotto „Mer Kölsche danze us der Reih“, das Tanzen. Ob „der letzte Tango“, der den Klimawandel thematisiert, oder „Dirty Dancing“ Kim Jong-un mit einer Atomrakete zeigt. Die Persiflagewagen nehmen das Thema in unterschiedlichen Darstellungsformen auf. Zum ersten Mal in diesem Jahr wird auch ein Audio-Informationssystem getestet, welches ab 2019 über den kompletten Zug integriert werden soll.


Entwurf: Festkomitee Kölner Karneval

11.000 statt 12.000 Teilnehmer dürfen mitgehen

26 Persiflagewagen und 44 Festwagen werden in 68 Gruppen die rund 7,5 Kilometer lange Strecke am Rosenmontagszug, am 12. Januar 2018, in Angriff nehmen. Doch in diesem Jahr wird der Zug etwas kürzer als sonst. Statt wie in der Regel 12.000 Teilnehmer dürfen in diesem Jahr nur 11.000 mitgehen. Grund: Der Zug soll noch im Hellen ankommen.

Längst überfällige Wertschätzung“

Schwerpunkt des Kölner Rosenmontagszuges 2018 ist vor allem das Tanzen. Erstmals bei einem Rosenmontagszug in Köln nehmen Vertreter aller Kölner Tanzgruppen, verteilt über den ganzen Zug, teil. „Als wir uns das Motto überlegt haben, wollten wir die Kölner Tanzgruppen in den Fokus des Interesses stellen. Sie trainieren meist zwei Mal die Woche und haben in der Session unzählige Auftritte. Da ist es nur folgerichtig, dass sie auch im Zug eine tragende Rolle spielen und sich nicht nur in den Sälen, sondern auch von den Zuschauern am Zugweg bejubeln lassen können“, sagt Dieper. Es sei zudem eine längst überfällige Wertschätzung an alle Tanzgruppen betont der Zugleiter.

Mehr Politik

Auch politische und gesellschaftliche Themen werde der Rosenmontagszug 2018, etwas mehr als in den Vorjahren, widerspiegeln. Zwar werde es nicht ganz so politisch wie in Düsseldorf, aber bei den aktuellen Debatten rund um die Welt, komme man einfach nicht daran vorbei auch zu kritisieren, erklärt Zugleiter Andreas Dieper.

Keine Geheimwagen aber dafür von GroKo bis Erdogan alles dabei


Entwurf: Festkomitee Kölner Karneval

In diesem Jahr wird es kein Geheimwagen geben, sagt Dieper. Dafür aber viele Wagen mit politischen Themen, wie zum Beispiel die Vorgänge in Nordkorea und den USA. Der Brexit wird ebenfalls thematisiert, der nicht nur für Großbritannien ein Thema ist – Auch die Schäl Sick entscheidet sich mit der „Schäl Sickxit“ für einen Exit aus Köln.


Entwurf: Festkomitee Kölner Karneval

Auch die Kampagne #MeToo gegen sexuelle Belästigung spiet im Zug eine Rolle.

Peter Millowitsch, der seinen Abschied von der Bühne im Dezember bekannt gab, bekommt einen eigenen Wagen. Darauf zusehen ist Peter Millowitsch, der den roten Vorhang umarmt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Chef Martin Schulz bekommen ebenfalls einen Wagen. „Große Kollision“ zeigt die beiden gegeneinander schaukelnd.

Bei der „Dieselpolonaise“ liefern sich die Autokonzerne ein heißes Rennen.


Entwurf: Festkomitee Kölner Karneval

Neu: Audio-Informationsystem

Erstmals in diesem Jahr, erhalten Besucherinnen und Besucher auf mehreren Teilstrecken des Zugweges per Lautsprecher Informationen direkt aus der Zugleitung. Ziel sei es, den Service entlang des Zuges für Zuschauer und Teilnehmer so zu verbessern, dass bei Zwischenfällen schnell informiert werden kann. Im vergangenen Jahr kam es zu einem Zwischenfall mit einem gestürzten Pferd. Der Zug stoppte und keiner wusste was los war. In solchen Fällen künftig die Audio-Informationssystem zum Einsatz kommen. Zudem hat das Festkomitee Kölner Kommunikationspsychologen Dr. Daniel Brunsch engagiert.

Die Lautsprecher an den einzelnen Tribünen werden nun mit einer entsprechenden „Blackbox“ verdrahtet. In diesem Jahr wird das Audio-Informationssystem noch in der Testphase sein.

Autor: Irem Barlin
Foto: Zugleiter Alexander Dieper mit zwei der vier heute vorgestellten Entwürfe für den Kölner Rosenmontagszug 2018