Berlin | Der Gründer und Eigentümer des Drogeriediscounters Rossmann, Dirk Roßmann, hat in einem Interview mit dem Monatsmagazin „Cicero“ (Juli-Ausgabe) die Politik aufgefordert, den Spitzensteuersatz auf Einkommen in Deutschland zu erhöhen: „Wenn die Schere zwischen Armen und Reichen immer weiter auseinanderklafft, ist das gefährlich.“ Die Erhöhung des Spitzensteuersatzes auf 49 Prozent sei für vermögende Menschen überhaupt kein Problem. „Gleichzeitig sollte die Steuer auf Zinserträge von 25 Prozent auf 30 Prozent erhöht werden“, sagt Roßmann.

Die Reichen trügen eine höhere Verantwortung für den Zusammenhalt der Gesellschaft. In diesem Zusammenhang plädiert Roßmann auch für die Einführung einer Bürgerversicherung im Gesundheitssystem: „Wenn jeder einzahlen muss, ließe sich der Beitragssatz von 14 Prozent auf zehn Prozent senken.“ Ähnliche Forderungen finden sich auch in den Wahlprogrammen von SPD und Grünen. Deren Pläne, die Vermögenssteuer wieder einzuführen, lehnt der Hannoveraner Unternehmer aber kategorisch ab: „Da die Abgrenzung zwischen Privat- und Betriebsvermögen wahnsinnig kompliziert ist, besteht dabei immer die Gefahr, dass die Substanz der Unternehmen besteuert wird.“ Dadurch würden viele Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet.

Autor: dts