Und als die, die durch den Gang einzogen einliefen und sich im Mittelgang feiern ließen, sangen die anderen schon auf der Bühne „Mer losse d´r Dom …“. Bömmel Lückerath und Ery Stocklosa konnte es kaum fassen, das Publikum schrie vor Vergnügen, denn ihre Doubles aus dem Vorstand der Roten Funken coverten die besten Musiker Kölns wirklich hervorragend, stimmlich, aber auch in Mimik und Gestik und auch die Kostüme gelangen herrlich. Vor allem Dieter Szary als Ery Stocklosa wand sich wunderbar auf der Bühne und zeigte die gesamte Palette expressiver Bühnenkunst. Heinz Günter Hunold imitierte Peter Schütten auf einzigartige Weise.
Andreas Wegener an den Keyboards fand in Korpsadjutant Jens Egg ein hervorrragendes Pendant und auch Ralph Gusovius und Kafi Biermann wurden exzellent dargestellt. Sehr gelungen auch der Bassmann, rechts außen auf der Bühne der die ultracoole Gelassenheit von Hartmut Pries aufs wundervollste darstellte. Denn es gibt in Köln keinen gelasseneren Bassmann als Hartmut Pries, der vor allem auch, wer ihn kennt durch seine hohe Musikalität und Intellektualität heraussticht.

Die roten Funken, die im Imitationsensemble waren, hatten die Bläck Fööss intensivst studiert und obwohl sie gestern Nacht alles spiegelverkehrt aufführen mussten, denn vom Elferrat aus sehen die Funken ja oft nur die Rückseite, gelang der Auftritt zum Triumph. Eine tolle Idee, gnadenlos gut umgesetzt. Und nach „Mer losse d´r Dom en Kölle“, sang man noch die Rote Funken Hymne schlechthin „Rut und weiß…“ gemeinsam, sehr zum Wohle des Publikums, dass übrigens stand und begeistert mitmachte. Normalität trat dann wieder auf als die Bläck Fööss den „Stammbaum“ ansangen, aber da ging der gesamte Saal sowieso schon im tiefsten kölschen Gefühlsstrudel unter und manch einer/eine musste ein Tränchen der Rührung verkneifen.

Zuvor hatte die Tanzgruppe Kölsch Hänneschen noch einen famosen Auftritt und Kölns Ex-Oberbürgermeister Fritz Schramma, General Schromm bei den Funken, agierte als Sitzungsleiter. Das schien dem ehemaligen Stadtoberhaupt aber sehr viel Freude bereitet haben, denn er nutzte die Gelegenheit weidlich aus. Der Saal im Maritim Hotel übrigens bis unter den Kronleuchter pickepackevoll mit bunt kostümierten Jecken.

[ag]