Abwehrspieler Lars Dietz will bei der Viktoria einen Neuanfang starten. Foto: Bopp

Köln | Eine Rückkehr soll für für Lars Dietz zum Neuanfang werden. Denn in den letzten beiden Jahren hatte der Linksverteidiger nur sportliche Nackenschläge erleben müssen. Nachdem der Innenverteidiger mit großer Hoffnung von der Viktoria zu den Würzburger Kickers wechselte, stieg der 25-Jährige mit dem Zweitligisten gleich zweimal in Folge bis in die Regionalliga ab.

Im Sommer kehrte der ehemalige U20-Nationalspieler (sieben Länderspiele) nach Köln zurück und will sich mit der Viktoria in der Dritten Liga weiter etablieren.

Was ist in den letzten beiden Jahren in Würzburg passiert?

Lars Dietz: Es ist maximal schlecht gelaufen für den Verein. Viele Dinge sind auf vielen Ebenen schlecht gelaufen. Das hat uns schließlich zum Abstieg getrieben. Zwei Abstiege nehmen einen schon mit, denn da hängen auch Jobs von anderen Mitarbeitern des Vereins mit dran.

Wie war es für Sie persönlich?

Lars Dietz: Für mich persönlich ist es eigentlich ganz gut verlaufen. Besonders in der Zweitligasaison mit 20 Spielen und vier Toren. Ich habe mich sportlich weiterentwickelt, deshalb war Würzburg eine gute Station für mich. Aber Abstiege sind natürlich schlecht und stehen in der Biografie.

Lars Dietz ist vom Gesamtpaket von Viktoria Köln überzeugt. Foto: Bopp

Jetzt die Rückkehr zur Viktoria. Wie kam es dazu?

Lars Dietz: Der Kontakt zu Franz Wunderlich (Sportvorstand der Viktoria, die Redaktion) ging nie verloren. Ich habe auch frühzeitig mit dem Trainer gesprochen. Mir hat es sehr gefallen, was Olaf Janßen hier aufgebaut hat, und das gute Mannschaftsgefühl habe ich in den ersten Wochen schon kennengelernt. Das Gesamtpaket hat mir zugesagt, deshalb bin ich nach Köln zurückgekommen. Hier wächst was. Das war auch schon vor zwei Jahren der Fall, als ich hier war.

Was ist mittelfristig realistisches Ziel?

Lars Dietz: Natürlich möchte jeder irgendwann gerne aufsteigen. Aber so ein Ziel sollte man erstmal mit Demut angehen, denn die Dritte Liga ist eine sehr offene Liga. Der nächste Schritt wäre es, sich zu stabilisieren. Es wäre schön, wenn man eine ruhige Saison spielen kann, nachdem die Viktoria zuletzt eine schwere Spielzeit bestreiten musste.

Was hat sich verändert bei der Viktoria zu ihrer ersten Zeit in Höhenberg?

Lars Dietz: Ich glaube, es sind viele Spieler gegangen, die sehr wichtig waren. Da haben wenige Leute die Last auf ihren Schultern getragen. Ich nehme da Mike Wunderlich mit rein, der eine große Verantwortung übernommen hat. Mittlerweile verteilt man das Leistungsniveau auf mehrere Schulterm. Da ist der Druck besser verteilt. Jetzt steht eine Mannschaft zusammen auf dem Platz, auf die wir uns freuen können. Wenn man kontinuierlich seine Leistung auf den Platz bringt, wird man auch in der ausgeglichenen Dritten Liga erfolgreich sein.

Was sind Ihre eigenen persönlichen Ziele?

Lars Dietz: Wir sind in der Defensive sehr gut besetzt. Deshalb muss ich mich da erst einmal durchbeißen und durchkämpfen. Ich möchte natürlich spielen. Es ist eine Situation, in der sich in den nächsten Wochen zeigen wird, ob ich dem Druck standhalten und das Leistungsniveau, welches der Trainer fordert, zeigen kann. Dafür werde ich das Maximale tun.

War die Stadt Köln auch ein Grund für Ihre Rückkehr?

Lars Dietz: Köln ist eine familiäre Stadt. Man kann hier rausgehen, aber auch seine Ruhe haben. Ich habe ja auch mal in Berlin gewohnt, aber das ist noch einmal ein Unterschied. Die Stadt ist größer und weitläufiger. Köln ist kompakter und ich habe mich damals schon wohlgefühlt. Die Menschen in Köln sind offen und locker, wenn es aber sein muss, ist auch die nötige Ernsthaftigkeit da. Zudem lebt meine Familie auch nicht so weit entfernt, da ist es schön, den Lebensmittelpunkt wieder in Köln zu haben.

Am Samstag startet die Viktoria in Mannheim. Was dürfen die Fans erwarten?

Lars Dietz: Die Vorbereitung war sehr gut. Es waren intensive Einheiten, jeder hat gut mitgezogen. Das ist schon mal wichtig. Wir haben am Anfang große Brocken, und dazu gehört auch Mannheim. Es wird sicher eine tolle Kulisse geben. Es wäre super, wenn wir uns einen guten Start sichern können. Essen wird ein heißes Spiel am dritten Spieltag werden. Da wird richtig Pfeffer drin sein.

Emotional wird sicher auch das DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern!

Lars Dietz: Ich finde das Los super, denn man weiß nie, ob man in seiner Karriere in einem Pflichtspiel mal gegen den FC Bayern antreten darf. Das haben die Jungs auch alle so wahrgenommen. Es ist sicher eine besondere Partie, aber ich glaube auch, dass es ein hartes Spiel wird. Die Kulisse im RheinEnergieStadion wird besonders, da kann sich jeder darauf freuen. Es ist natürlich schwer, da eine Ansage zu machen, aber wir wollen das Bestmögliche zeigen und uns gut verkaufen. Man sollte das Spiel genießen, denn es ist etwas Positives für Spieler, Verein und Fans.

Gibt es einen Lieblingsspieler bei den Bayern?

Lars Dietz: Ich bin bei Borussia Dortmund groß geworden, da ist sowieso schon eine Rivalität da. Aber in München gibt es nur Weltklasse-Spieler. Man kann nichts Besseres auf der Welt bekommen. Für mich wird es spannend sein zu sehen, ob man irgendwie mithalten kann, wenn man 100 Prozent gibt.