Essen | Der Energiekonzern RWE könnte sich bei einer feindlichen Übernahmeattacke der Unterstützung seiner kommunalen Aktionäre sicher sein. „Wir als Ankeraktionär sehen uns auch als Schutz für RWE vor einer Übernahme“, sagte der Vorsitzende des Verbands der kommunalen Aktionäre im Rheinland (VKA), Günther Schartz, dem „Handelsblatt“. Wer RWE übernehmen wolle, müsste sich schon mit den Kommunen als Großaktionär auseinandersetzen.

„Die kommunalen Aktionäre haben ein Interesse daran, dass RWE selbstständig bleibt.“ Mit der Neuausrichtung auf die erneuerbaren Energien hat sich Deutschlands größter Stromproduzent zum begehrten Übernahmekandidaten gemausert. Vor allem die Ölkonzerne, die verzweifelt nach Wind- und Solaraktivitäten fahnden, gelten als Interessenten.

Die kommunalen Aktionäre sind aber ein Schutzwall: „Es macht Sinn, dass der größte deutsche Stromproduzent in deutscher Hand ist“, so Schartz. Der Landrat des Kreises Trier-Saarburg sitzt auch im Aufsichtsrat des Unternehmens. RWE habe allein ja auch alle Möglichkeiten.

Durch die Kapitalerhöhung im vergangenen Jahr sei genug Geld für Investitionen da. Aktuell halten Städte und Gemeinden an Rhein und Ruhr rund 15 Prozent des Kapitals.

Autor: dts
Foto: Symbolbild einer RWE-Stromladesäule