Zwei Ausschreibungen ohne wirtschaftliches Ergebnis
Im Mai 2007 beauftragte der Kölner Stadtrat die Verwaltung mit den Planungen für eine Generalinstandsetzung der Flora. Die Verwaltung sollte dazu eine Ausschreibung  durchführen. Die Gesamtkosten wurden auf maximal 22 Millionen Euro festgelegt. Im Februar 2009 wurde erklärt, dass sich nur zwei Unternehmen an der Ausschreibung beteiligt hatten und kein wirtschaftliches Ergebnis erzielt werden konnte. Die Abweichungen von der Kostenberechnung seien extrem hoch gewesen. So habe das günstigste Angebot die Kosten auf etwa 32 Millionen Euro geschätzt. Die Verwaltung beauftragte daraufhin ein externes Fachbüro, um die Angelegenheit zu prüfen. Diese ergab Gesamtkosten von fast 27 Millionen Euro. Daraufhin führte die Veraltung eine neue Ausschreibung durch – mit einem Kostendeckel von 27 Millionen Euro. Diese zweite Ausschreibung wurde im Oktober 2010 beschlossen.

Doch auch bei dieser Ausschreibung konnte laut Verwaltung kein wirtschaftliches Ergebnis erzielt werden. So hätte sich etwa nur ein Metallbau-Unternehmen an der Ausschreibung beteiligt. Dadurch sei kein Wettbewerb zustande gekommen und die Kosten seien gestiegen. Heute schätzte die Stadt die Kosten nun auf insgesamt 36 Millionen Euro – neun Millionen mehr als die 2010 beschlossenen 27 Millionen Euro. Mit dem neuen Kostendeckel müsste die Stadt nun eine neue Ausschreibung für einzelne Bereiche der Sanierung etwa Metallbauarbeiten durchführen. Eine endgültige Kostenhöhe, so die Verwaltung in ihrer Vorlage, könne erst vorgelegt werden, wenn alle Ausschreibungen erfolgreich abgelaufen seien. Problematisch ist, dass einige Unternehmen bereits beauftragt werden müssen, während für andere Aspekte der Sanierung noch die Ausschreibungen laufen.

Abriss als Alternative
Als Alternative zu einer erneuten Kostensteigerung schlug die Verwaltung heute den Abriss des Gebäudes mit einem Neubau an gleicher Stelle vor. Möglich sei es dann auch, sagte Kölns Bau- und Planungsdezernent Bernd Streitberger heute, einen Neubau ohne Kuppeldach zu bauen. Allerdings müsste dazu der Ratsbeschluss geändert werden, da dieser eine Sanierung des Kuppeldachs einschließt. Eine Kostenschätzung für einen Neubau konnte die Verwaltung heute noch nicht vorlegen.

Ohne Votum in den Rat
Bislang haben die Planungen für die Sanierung der Flora bereits drei Millionen Euro gekostet. Der Betriebsausschuss für Gebäudewirtschaft, in dem die Vorlage heute erstmals beraten wurde, hat den Vorschlag der Verwaltung einstimmig ohne Votum in die Ratssitzung am 14. Juli 2011 verschoben. Einige Fraktionen hatten einen weiteren Beratungsbedarf angemeldet. Die Vorlage sei den Fraktionen zu kurzfristig vorgelegt worden. Sie wurde am 29. Juni 2011 veröffentlicht.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung