12:44 Uhr > Frankreich gedenkt mit Schweigeminute an Anschlags-Opfer
In Frankreich haben die Menschen heute mit einer Schweigeminute der Opfer des Angriffs auf eine jüdische Schule in Toulouse gedacht. In den Schulen des Landes wurde um elf Uhr der Unterricht für eine Minute unterbrochen. Auch Frankreichs Präsident Nicolas Soarkozy schloss sich dem Gedenken an und nahm in der Pariser Schule François Couperin an der Schweigeminute teil. "Wir teilen den Schmerz der Angehörigen", betonte die Schulleiterin in Gegenwart von Sarkozy und Bildungsminister Luc Chatel. "Alle Schüler, wir alle, sind betroffen über das, was passiert ist. (…) Diese Kinder sind wie ihr, die Opfer sind unschuldig", sagte Sarkozy und versicherte alles dafür zu tun, den Täter dingfest zu machen. Indessen haben die Ermittler noch keine Spur auf den Täter finden können. "Wir wissen heute nicht, wer er ist", sagte Innenminister Claude Guéant im Radiosender Europe 1. Ein Phantombild gestalte sich angesichts des Motorradhelmes schwierig. Nach Angaben des Innenministers will aber ein Zeuge gesehen haben, wie der Täter eine kleine Kamera um den Hals trug. Allerdings ist unklar ob und was er damit filmte. Ermittler durchforsten nun das Internet nach möglichen Filmen. Derzeit besteht der Verdacht, dass die Tat im Zusammenhang mit zwei früheren Attentaten auf Fallschirmjäger nordafrikanischer Abstammung steht. Die Polizei schließt nicht aus, dass es erneut zu einer solchen Tat kommen könnte.

10:05 Uhr > Sarkozy ruft nach Anschlag höchste Terrorwarnstufe für Toulouse aus
Nach den tödlichen Schüssen vor einer jüdischen Schule in Toulouse hat der französische Präsident Nicolas Sarkozy die höchste Terrorwarnstufe für die Region Toulouse ausgerufen. Dadurch sei es möglich, jüdische und muslimische Einrichtungen besonders zu sichern, so Sarkozy am Montag nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts im Pariser Elysée-Palast. Es sei der schlimmste Angriff auf eine Schule in Frankreich überhaupt, so der französische Präsident, der bereits zuvor von einer "nationalen Tragödie" gesprochen hatte. Am Dienstag um elf Uhr soll den Opfern an allen Schulen Frankreichs mit einer Schweigeminute gedacht werden. Am Montagmorgen hatte ein Unbekannter vor der Schule im südfranzösischen Toulouse das Feuer eröffnet und einen 30-jährigen Hebräischlehrer, dessen drei und sechs Jahre alten Söhne sowie ein weiteres Kind im Alter von zehn Jahren getötet. Zudem wurden mehrere Menschen verletzt, darunter ein 17-Jähriger schwer. Der Schütze flüchtete im Anschluss an die Tat mit einem Motorroller. Polizeiangaben zufolge konnte eine der beiden Waffen, die der Täter benutzte, mit zwei Mordanschlägen auf dunkelhäutige Soldaten in der vergangenen Woche in Verbindung gebracht werden. Zunächst war am Sonntag vergangener Woche ebenfalls in Toulouse ein Soldat getötet worden. Einige Tage später später sind in der Stadt Montauban zwei Soldaten erschossen und einer schwer verletzt worden. Nach einem Bericht der französischen Zeitung "Le Point" wird im Zusammenhang mit den Taten nach Soldaten gesucht, die unter dem Verdacht stehen, Neonazis zu sein.

[dts]