Die Tanzgruppe der Fidelen Sandhasen begeisterte die Jecken vor der großen Bühne am Deutzer Tanzbrunnen. Foto: Eppinger

Die Grosse von 1823 feiert ihr Open Air am Karnevalssonntag

Köln | „Wir haben uns im Vorstand lange beraten, ob unter diesen Umständen eine Veranstaltung wie unsere ‚Schäl Zick‘ möglich ist. Aber als wir gesehen haben, dass mehr als ein Viertel der schon verkauften Karten an Kinder und Jugendliche gehen, fiel die Entscheidung, die Veranstaltung am Karnevalssonntag stattfinden zu lassen. Karneval ist ein friedliches und weltoffenes Fest. Wir feiern hier ausgelassen, aber mit Niveau“, sagt der Präsident der Grossen von 1823, Prof. Joachim E. Zöller mit Blick auf das Open Air seiner KG am Deutzer Tanzbrunnen.

Dort hatten sich 6250 Karnevalsjecke eingefunden, die letzten Karten konnten noch vor Ort erstanden werden. „Die Leute hier sind fröhlich, aber noch ein bisschen verhalten. Das ist auch richtig so“, sagt Zöller, während gerade die Fidelen Sandhasen, als eigene Tanzgruppe der Grossen, unter freiem Himmel ihr Können zeigen. Gegen 11 Uhr bat Moderator Linus sichtlich ergriffen sein Publikum um eine Schweigeminute für die Ukraine und ihre unter dem Krieg leidenden Menschen. „Ich werde der Organisation Ärzte ohne Grenzen 1.111 Euro spenden. Sie setzt sich auch für Menschen in Kriegsgebieten ein“, erklärt Linus.

Zu den musikalischen Gästen gehörten neben den Bläck Fööss, Brings, Kasalla, Cat Ballou, Miljö und den Swinging Funfares auch die Klüngelköpp. „Bei uns war es so wie wohl bei allen Kollegen. Als wir von den Ereignissen in der Ukraine gehört haben, standen wir unter Schock. Auch für uns gab es den Zwiespalt, ob man als Band im Karneval weitermacht oder nicht. Wir wollten unseren friedlichen Fastelovend aber weiterleben. Das hat sich anfangs etwas komisch angefühlt. Wenn man ins Publikum blickt, sieht man dass das Kriegsgeschehen an keinem vorbeigeht. Aber die Menschen möchten zumindest auch mal für einen Moment abschalten und feiern können. Unser Programm haben wir jetzt umgestellt. Alles passiert etwas reduzierter. Aber wir bleiben bei unseren Stücken. Unsere Lieder habe ja eine durchaus positive Botschaft und spontan Antikriegslieder zu schreiben, funktioniert leider nicht. Wir werden auch bei der Demo an Rosenmontag auf jeden Fall dabei sein“, sagt Sänger Frank Reudenbach.