Dies sagte Schäuble nach einem Treffen der Finanzminister der Euro-Staaten in Luxemburg. Die sogenannte Troika, bestehend aus Vertretern der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank (EZB) und des Internationalen Währungsfonds, müsse feststellen, ob die Schuldentragfähigkeit Griechenlands noch als gegeben anzusehen sei. Es sei demnach durchaus möglich, dass das Ergebnis negativ sei, so Schäuble weiter. Banken und Fonds müssten aus diesem Grunde im Rahmen eines zweiten Rettungspakets womöglich einen Schnitt über die im Juli vereinbarten 21 Prozent hinaus hinnehmen. Verschiedene Ökonomen hatten in den vergangenen Wochen erklärt, dass sie einen Schuldenschnitt von bis zu 60 Prozent für notwendig erachten, damit Griechenlands Wirtschaft wieder wachsen könne.

Große Sorge, dass Entwicklungen an den Finanzmärkten in einer Bankenkrise gipfeln
Schäuble wies nach dem Treffen der Euro-Finanzminister auch auf die Gefahr einer europäischen Bankenkrise hin. Die große Sorge sei, dass die beunruhigenden Entwicklungen an den Finanzmärkten in einer Bankenkrise gipfeln könnten. Die Minister hätten auch die Lage im Bankensektor intensiv diskutiert, so Schäuble weiter. Der Bundesfinanzminister zeigte sich nach dem Treffen zudem enttäuscht darüber, dass seine europäischen Partner noch keine konkreten Bankenrettungspläne präsentiert hätten. Das Thema soll allerdings auf den kommenden Treffen eine Rolle spielen. Unter anderem sollen alle Finanzminister der Euro-Zone Bericht über die Verfassung ihrer Banken erstatten und mögliche Schritte zur Abwendung einer Krise präsentieren.

[dts; Foto: Deutscher Bundestag/Lichtblick/Achim Melde]