Das Schreiben liegt der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochausgabe) vor. Vor diesem Hintergrund sehe er den Bedarf eines neuen Hilfsprogramms, so Schäuble. "Eine Rückkehr Griechenlands an den Kapitalmarkt im Jahr 2012, wie im laufenden Programm geplant, scheint mehr als unrealistisch." Das aber bedeute, dass das Volumen des jetzigen Programms nicht ausreiche, Athens finanzielle Bedürfnisse zu decken. Schäuble erwartet daher eine "substanzielle" Ausweitung der Hilfe durch Europa – auch damit der IWF aus den Hilfsprogrammen nicht aussteigt. Der deutsche Finanzminister fordert in dem Schreiben eine Umschuldung Griechenlands, an der die privaten Gläubiger beteiligt werden sollen. Jede neue Vereinbarung über weitere Griechenland-Hilfen beim Finanzministertreffen am 20. Juni müsse ein klares Mandat enthalten, mit dem Athen – möglicherweise gemeinsam mit dem IWF – einen Verhandlungsprozess mit seinen Gläubigern starten könne. Jede zusätzliche Unterstützung für Griechenland müsse eine faire Lastenteilung zwischen Steuerzahlern und privaten Investoren enthalten, damit das Land in der Lage sei, seine Schulden dauerhaft zu tragen, heißt es in dem Brief. Der Prozess müsse zu einem "substanziellen Beitrag der Besitzer griechischer Anleihen" führen.

[dts]