"Ein solcher Umgang mit den Arbeitnehmern acht Wochen vor Weihnachten ist in keiner Weise hinnehmbar", sagte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP). Die Entscheidung sei daher "völlig inakzeptabel". GM müsse nun schnellstmöglich Pläne zur Restrukturierung des Unternehmens vorlegen. Zudem müsse der Konzern die Brückenfinanzierung von 1,5 Milliarden Euro zurückzahlen. Auch die Gewerkschaft IG Metall zeigte sich bestürzt über die Entscheidung von GM. "Das ist ein unglaublicher Vorgang, 50.000 Beschäftigte in Europa einer monatelangen, nervenaufreibenden Hängepartie auszusetzen und am Ende eine nicht nachzuvollziehende Kehrtwende zu machen", sagte Gewerkschaftschef Berthold Huber. Der Bezirksleiter der IG Metall in NRW, Oliver Burkhard, kündigte in der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" Protestaktionen gegen die GM-Entscheidung an. Unterdessen hat der Opel-Betriebsrat die Angestellten zu Warnstreiks aufgerufen. Opel selbst sprach in einer Stellungnahme von einer "entscheidenden Rolle im globalen GM-Verbund". Opel werde "als strategischer Unternehmensteil bei GM gesehen", allerdings sei eine "Klärung der sich jetzt ergebenden offenen Fragen äußerst wichtig".


General Motors will Kredit zurückzahlen
Detroit, 16:55 Uhr > Nach dem geplatzten Verkauf von Opel an Magna hat General Motors die Rückzahlung des Staatskredits bis Ende November versprochen. Medienberichten zufolge sicherte GM-Chef Fritz Henderson der Bundesregierung die Rückzahlung schriftlich zu. Opel hatte nach Aussage des Treuhandmitglieds Dirk Pfeil 1,1 Milliarden Euro geliehen und davon bereits 200 Millionen Euro zurückgezahlt.

Opel-Betriebsrat kündigt Widerstand gegen GM-Entscheidung an
Rüsselsheim, 17:01 Uhr >Nach der Entscheidung von General Motors (GM) gegen einen Verkauf von Opel an den österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna hat der Opel-Betriebsrat Widerstand angekündigt. Für den Donnerstag rief Klaus Franz, Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzender, die Mitarbeiter zu Warnstreiks auf. Die Veranstaltungen sollen in Deutschland beginnen und auf ganz Europa ausgedehnt werden. Nach Aussage von Franz werde es keinen Beitrag der Opel-Mitarbeiter zu einer Sanierung des Unternehmens geben. Zudem forderte der Betriebsrat eine Nachzahlung der ausstehenden Lohnerhöhung für dieses Jahr. "Den Weg zurück zu General Motors werden wir nicht mitgestalten, sondern unsere klassische Schutzfunktion für die Belegschaften wahrnehmen", so Franz. Als von einer möglichen Schließung bedrohte Opel-Standorte gelten Bochum, Eisenach, Antwerpen und Luton.


[dts]