Haltern/Düsseldorf | Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) macht Front gegen eine Ausbeutung von Arbeitskräften durch Werkverträge. Nachdem sich bei der Leiharbeit einiges gebessert habe, entwickelten sich Werkverträge „als weiteres Einfallstor für Lohndumping und miese Arbeitsbedingungen“, sagte Schneider am Samstag bei einem Betriebsräteforum in Haltern am See. „Mit dem verstärkten Einsatz von Werkverträgen suchen sich immer mehr schwarze Schafe ein neues gesetzliches Schlupfloch, um Löhne zu drücken.“

Insbesondere im Handel arbeiteten bereits hunderttausende Beschäftigte in „Schein-Werkverträgen“. Sie leisteten die gleiche Arbeit wie Kollegen mit regulären Arbeitsverträgen, würden dafür aber bis zu 30 Prozent weniger Geld bekommen. Auch die Kranken- und Sozialversicherung müssten sie zahlen. Schneider bezeichnete dies als eine „frühkapitalistische Ausbeutung“.

Er warf der schwarz-gelben Bundesregierung vor, schärfere Regulierungen bei Werkverträgen zu blockieren. Zugleich sprach er sich erneut für einen gesetzlichen Mindestlohn von mindestens 8,50 Euro pro Stunde aus.

Autor: dapd