Hier sieht man deutlich, wie sich die Eichenholzpalisaden förmlich ins Nichts auflösen und die Uferböschung schwer beschädigt ist.

Aufwertung des Stadtwaldweihers
Idyylisch anzusehen ist der kleine Weiher mit der Fontäne, auf dem die Bürgerinnen und Bürger mit knallroten Booten fahren können auch heute. Aber das Idyll ist dringend renovierungsbedürftig, vor allem die Uferbefestigung aus Eichenpalisaden hat in den letzten Jahren sehr gelitten und bietet dem Ufer keinen Halt mehr. So liegt an vielen Stellen, vor allem dort wo Wiesenflächen ans Ufer heranreichen, die Uferlinie mittlerweile hinter den Palisaden und durch den Wellenschlag ist es zu sogenannten Auskolkungen und Abbrüchen des Ufers gekommen.


So schön gestaltet soll der Taxodium-Platz einmal werden. In mehreren Ebenen kann man die Aussicht auf den Stadtwaldweiher geniessen. Die senkrecht ans Ufer verlaufenden Steine werden als Naturteinsitzbänke ausgebildet, der Zugang zum Wasser wird über Natursteinplatten gesichert.


So wird die Fläche vor dem Holiday Inn gestaltet werden, die quadratischen grün eingezeichneten Flächen sind Dachlindenm, die genau so beschnitten werden. Zum Wasser hin wird es eine stufige Sitzgelegenheit geben. Denkbar ist auch, wenn Politik und Hotel das so wollen dort wieder eine Außengastronomie zuzulassen, die es hier schon einmal gab.


Und so sieht es heute vor dem Holiday Inn aus, rechts vorne kann man die Kahnstation mit den roten Ruderbooten erkennen, die an dieser Stelle erhalten bleiben wird.

Jetzt wird man an diesen Stellen die Uferlinie dauerhaft befestigen. Große Dolomit-Kalkstein-Natursteinblöcke werden dort eingesetzt wo vorher die Eichenpalisaden standen und bilden mit ihren natürlichen Formen einen schönen und dauerhaften Abschluss zum Wasser hin. Die Steine werden aktuell noch in den Steinbrüchen gebrochen. An einigen Stellen wird, so zum Beispiel am Taxodium-Platz können die Bürgerinnen und Bürger direkt nah an den See, dort gibt es gepflasterte Flächen die an den See herangeführt werden und Sitzgelegenheiten auf denen man den Sonnenuntergang geniessen kann, oder einfach nur dem Graureiher beim geschäftigen Treiben am See zusehen kann. Neben dem Taxodium Platz wird es auch Sitzgelegenheiten im Bereich des Holiday Inn und im Bereich nördliches Ufer am Denkmal geben.

Dr. Bauer vom städtischen Grünflächenamt spricht dann auch von einer hochwertigen Sanierung, die eine Aufwertung der Gestaltung und der Erholungsfunktion mit sich bringen wird. Ein weiteres Beispiel ist auch der Bereich am Holiday Inn. Nachdem dort die großen alten Bäume bei einem der letzten Stürme umgefallen sind wird der Bereich komplett neu mit Dachlinden gestaltet und der halbkreisförmig angeordnete Uferbereich mit einer dreistufigen Sitzstufenanlage zum Wasser hin sicher ein beliebter Punkt um zu Verweilen und urbanes Grün am Wasser zu geniessen. Dort wo der Stadtwald an den See reicht werden ebenfalls die Reste der Palisaden entfernt werden und an manchen Stellen Steinschüttungen mit Wasserbausteinen erfolgen. An den Stellen an denen die Natur schon selbst durch dichte Verwurzelung für eine Verfestigung des Ufers gesorgt hat, wird dies natürlich belassen.


Hier sieht man wie das Wasser des Sees ein wenig von der Baustelle fern gehalten werden muss

Die Bauarbeiten
Mit der Bauausführung hat die Kölner Grün Stiftung das "Arbeitsprojekt des Internationalen Bundes, Gesellschaft für Beschäftigung, Bildung und soziale Dienste mbH" beauftragt. Dieses Projekt kümmert sich in Zusammenarbeit mit der ARGE Köln um langzeitarbeitslose Menschen, darunter auch viele junge Leute und sorgt so für die Chance der Eingliederung in den ersten Arbeitsmarkt. Damit das Ufer neu gestaltet werden kann, gibt es immer wieder kleine Eingriffe in den Wasserkörper, mit einer Schutzwand aus Sandsäcken wird das Wasser zurückgedrängt. Auf einem Drittel der Uferlinie des Sees werden die neuen Blöcke eingesetzt, die dahinterliegende Tonabdichtung erneuert. Das Projekt ist in vier Bauabschnitte unterteilt und wird in zwei Jahren fertiggestellt sein. Bis zum Herbst dieses Jahres will man den Taxodiumplatz fertiggestellt haben, danach mit dem Ufer am Holiday Inn beginnen.


Beatrice Bülter, Geschäftsführerin Kölner Grün-Stiftung, Dr. Patrick Adenauer und Paul Bauwens-Adenauer, beide Geschäftsführung und Stiftungsgründer der Kölner Grün Stiftung, beim symbolischen Spatenstich. (v.l.n.r.)

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INFOBOX: Zur Historie und Konstruktion des Sees
Konstruktion
Tonschichten dichten den See nach unten hin ab. Die Tonabdichtung besteht aus einer 50 cm dicken braunen und einer darüber angebrachten 10 cm dicken grauen Tonschicht. Man vermutet, dass die obere Schicht nach dem II. Weltkrieg aufgebracht wurde, um die Schäden zu reparieren. Darüber befindet sich eine Muddeschicht. Seit der Stadtwaldweiher über eine Pumpstation – aus dem Jahr 1899 – mit Grundwasser versorgt wird ist auch die Sedimentierung kein Problem mehr. Da der See über keinen Überlauf verfügt, wird die Pumpe nur so lange angestellt, so lange Wasserverluste aus Verdunstung und Versickerung ausgegelichen werden müssen. Das erklärt auch warum die Fontäne in der Mitte des Sees nicht immer zu sehen ist, denn sie wird von der Pumpstation betrieben. Das gesamte Gewässersystem, der Bachlauf am Wildpark, der kleine Teich und der Kanal werden von der Grundwasserpumpe versorgt.

Die historische Situation
Vor 150 Jahren lag an der heutigen Stelle des Kölner Stadtwaldweihers der Gutshof "Kitschburg", der Namensgeber der Strasse die heute den Stadtwald an dieser Stelle teilt. In den Jahren 1895-1898 gestaltete man dort den Stadtwald. Der Gutshof lag dort wo heute das Holiday Inn Hotel steht. In unmittelbarer Nähe hatte der Rhein eine Rinne hinterlassen in die der Frechener Bach [siehe Artikel Renaturierung des Frechener Baches >>>] floss und dort versickerte. Bei der Neugestaltung nutzten die Planer diese natürliche Situation und ließen das Wasser des Frechener Baches in den zukünftigen Stadtwaldweiher fließen.

1895 erwarb die Stadt Köln das Areal und errichtete nach den Plänen des Gartendirektors Adolf Kowallek auf einer Fläche von 104 ha den Kölner Stadtwald. Dazu gehört auch der 3,9 ha große Stadtwaldweiher. Den Aushub des Weihers begann man am 9. März 1896 und bewegte 54.000 Kubikmeter Erdreich, das man zum Auffüllen von Tongruben im Gelände nutzte. Zu Anfang speiste der Frechener Bach den Stadtwaldweiher, da dieser aber zuviel Abwässer und Sinkstoffe transportierte, errichtete man die schon oben erwähnte Pumpstation. Erst 1920 wurde der Kanal angelegt unter anderem um mehr Freizeitaktivitäten zu ermöglichen. Vor allem ging es ums Eislaufen, bei den milden Wintern heutzutage, kaum mehr vorstellbar. Da man heute nicht mehr über die Originalbaupläne verfügt, kann man die Befestigung der Ufer nur nach historischen Fotoaufnahmen rekonstruieren. Man geht davon aus das die Rasenflächen mit 15-20 cm hohen Flechtzäunen abgegrenzt wurden und das östliche Ufer mit "Grottensteinen", die heute noch dort liegen.

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Mehr Infos zur Kölner Grün Stiftung:
www.koelner-gruen.de

[ag; Quelle: Stadt Köln]