Zu dem Antrag der Fraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen, allen Kölnern ein-mal im Monat freien Eintritt in die städtischen Museen zu gewähren, erklärt Oberbürgermeister Fritz Schramma: „Auch wenn die Idee nicht neu ist und die FDP sie in ähnlicher Form schon einmal eingebracht hat, unterstützt ich die Initiative. Je mehr Menschen die bedeutenden Sammlungen und Kultureinrichtungen in Köln kennen lernen, desto besser. Ganz besonders gilt das für Kinder und Jugendliche. Vor der Realisierung des Köln-Tags gilt es allerdings, die Kosten noch einmal realistisch zu prüfen und darzustellen.“

„Davon profitieren die Kommune und ihre Wirtschaft"
Für nicht förderlich hält Schramma dagegen die Absicht von SPD und Grünen, Besucher aus dem Umland vom freien Köln-Tag auszuschließen oder von den Nachbar-Kommunen eine Kulturumlage zu verlangen. „Als Vorsitzender der Region Köln/Bonn e.V. trete ich dafür ein, auch den Gästen von außerhalb freien Eintritt zu gewähren. Köln muss hier seiner besonderen Rolle als kulturelles Oberzentrum in der Region gerecht werden. Auch hier müssen wir regional denken und handeln. Darüber hinaus macht es keinen Sinn, zusätzliches Personal einzusetzen, das Einrittsgelder von auswärtigen Besuchern kassiert.“
Schramma weist darauf hin, dass ein solcher Köln-Tag die Chance biete, mehr Besucher in die Stadt zu locken. „Davon profitieren die Kommune und ihre Wirtschaft. Die Erfahrung zeigt, dass Gäste, die das hervorragende Kulturangebot in Köln einmal kennen gelernt haben, gerne wiederkommen.“

Aktualisiert: 17:55: Die Kölner Grünen antworten auf diese Stellungnahme:

Die grüne Ratsfraktion findet es erfreulich, dass Oberbürgermeister Schramma die rot-grüne Ratsinitiative „KölnTage der Museen“ und damit auch die verstärkte Förderung kultureller Bildung – vor allem für Kinder und Jugendliche – begrüßt.

Allerdings scheint der OB Sinn und Zielsetzung zukunftsweisender Regionalpolitik nicht zu verstehen. Der OB fordert populistisch auch freien Eintritt in die Kölner Museen fürs Umland.
Dazu erklärt Jörg Frank, finanz- und wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen im Rat:
„Regionalpolitik, die für Köln und die angrenzenden Kreise und Kommunen gleichermaßen Vorteile bringen soll, kommt nicht dadurch zustande, in dem die Stadt Köln Gratisleistungen an die Nachbarn verteilt. Vielmehr sollte die Finanzierung relevanter Angebote , wie z.B. die Kölner Museumslandschaft, in angemessenem Verhältnis von den Gebietskörperschaften der Region getragen werden, dann ist es auch selbstverständlich, dass alle BürgerInnen in der Region an Gratisleistungen partizipieren und die Umlandgemeinden ein Mitspracherecht hätten. Immerhin sind z.B. die Kölner Kulturinstitutionen ein attraktiver Standortfaktor für die gesamte Region.
Bei den Kultureinrichtungen des Landschaftsverbandes ist dies längst üblich. Köln kommt via Umlage für die Kosten genauso auf wie die Nachbarkreise. Schramma sollte die Frage regionaler Kooperation und Lastenverteilung endlich einmal im Städtetag NRW und gegenüber dem Land zum Thema machen. Andere Regionen in Deutschland sind da längst weiter.“

Ein weiterer Schramma-Irrtum: Es wird beim „KölnTag“ weder Personal eingespart noch zusätzlich eingestellt. „Für die auswärtigen BesucherInnen ändert sich erst einmal nichts und somit auch nicht für die kassentechnische Abwicklung. Unser Antrag begünstigt bestimmte Personenkreise, er bringt dafür anderen aber keine Verschlechterungen“, so Jörg Frank abschließend.

[nh; Quelle: Stadt Köln; Grünen Köln]