Katholische Schule Zugweg und Mitglieder der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums

Köln | Am Sonntag startet nach 3 Jahren Pause die Schull- und Veedelszöch in Köln – dieses Mal in Deutz. Der Zug feiert dieses Jahr sein 90-jähriges Jubiläum. Im Jubiläumsjahr gibt es weniger Teilnehmer:innen als in den Vorjahren. Zugleiter Wilhelm Stoffel nimmt Abschied.

„Ich freue mich, dass der Zug wieder stattfinden kann“, sagte heute Bernhard Conin, Vorsitzender der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums. 2020 sagte die Stadt Köln die Schull- und Veedelszöch wegen einer Sturmwarnung ab. Pandemiebedingt fanden die Züge 2021 und 2022 nicht statt. Die Schull- und Veedelszöch sind fester Bestandteil des Kölner Karnevals, so Stoffel. So ist der Zug eben nicht „der kleine Bruder und der Probelauf des Rosenmontagszugs, sondern etwas ganz Besonderes.“

Wie der Rosenmontagszug starten die Schull- und Veedelszöch in diesem Jahr erstmalig in Köln-Deutz. „Für uns als Verein ist diese Entscheidung – den Zug über Deutz stattfinden zu lassen – finanziell aufwendig.“, so Conin. Bereits 50.000 Euro musste der Verein mehr bezahlen. Dazu kommen weitere Kosten, wie etwa Sanitätskosten, auf die Organisatoren zu. Das Ganze ist eine „besondere Herausforderung“, so Stoffel.

Sinkende Teilnehmerzahlen bei den Schull- und Veedelszöch

Insgesamt beteiligen sich 6.400 aktive Teilnehmer:innen an den Zöch. Davon sind es 3.800 Schüler:innen, Lehrerende und Eltern aus insgesamt 41 Schulen, die am Sonntag durch Köln ziehen. Neben den Schulen nehmen 46 Vereine an dem Zug teil. Unterstützt wird der Zug von 188 ehrenamtlichen Helfer:innen.

In diesem Jahr nehmen jedoch deutlich weniger Teilnehmer:innen an den Schull- und Veedelszöch teil. Normalerweise nehmen um die 8.000 Menschen am Zug teil, so Stoffel. Zudem sei die Anzahl der teilnehmenden Schulen und Vereine deutlich gesunken. „Wir müssen feststellen, woran es liegt.“, führte er fort.  Ein klarer Faktor sähe er aber in der Verbindung zur Corona-Pandemie.

Doch gibt es etwa Schulen, die die Schull- und Veedelszöch seit mehreren Jahrzehnten begleiten. Der längste Begleiter ist die Katholische Schule Zugweg aus der Kölner Südstadt, die seit 1953 am Zug teilnimmt. Die Katholische Grundschule Fußfallstrasse geht zum 50. Mal mit. Zwei besondere Jubiläen feiert außerdem das Hölderlin Gymnasium, welches den Zug zum 45. Mal begleitet und selbst 111 Jahre Schuljubiläum feiert. Die Schulen widmen sich dem Zoch mit „so viel Engagement und Kreativität“, so Petra Vianden, Schulrätin im Schulamt für die Stadt Köln, Generalistin Generale Brauchtum. Sie selbst sieht die sinkenden Teilnehmerzahlen weniger dramatisch. Viele seien sicher wegen der Pandemie verunsichert: „Ich glaube, wir werden nächstes Jahr überrannt.“

Zeit des Abschieds

„Es ist der letzte Zug, den ich leiten werde“, sagte heute Stoffel. Er beendet diese Session sein Amt als Zugleiter der Schull- und Veedelszöch. Anfang Dezember 2022 informierte er Conin. Wer sein Nachfolger werden sollte, war ihm da bereits klar: Jörg Scheider.

„Als ich Zugleiter wurde, fragte man mich, wie lange ich Zugleiter sein will“, führte Stoffel fort. „Darauf antwortete ich: ‚Ich gehe dann, wenn es Zeit ist zu gehen“. Für Stoffel scheint jetzt der richtige Zeitpunkt zu sein. „Ich hätte das Amt gerne länger ausgeführt“, so dieser weiter. Doch fehle ihm die Leichtigkeit, die in dieser Position gebraucht wird.

Zudem ist es auch Ingrid Porschens letzte Session. Die Ansprechpartnerin für die Veedel gibt ihr Amt an Melanie Scheider ab.

Interview mit Willy Stoffel und Jörg Scheider zu den Änderungen am Zugweg im Jubiläumsjahr

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