Köln | Die Kölner Eltern von Schulkindern sind erbost. Sie haben sich nun mit einem offenen Brief an die zuständige Bezirksregierung gewandt und ihrem Unmut Luft gemacht. Ursache ist nach Meinung der Elternpflegschaften Köln eine „fehlende Priorisierung“ des Themas Schule.

Der Brief richtet sich auch an Kommunalpolitik und die Vertreterinnen und Vertreter im zuständigen Ratsausschuss für Schule und Weiterbildung. „Sie verstößt damit nicht nur eklatant gegen gesetzliche Vorgaben. Was wesentlich schwerer wiegt: Genau das bringt Generationen von Schülerinnen und Schülern um ihre Bildungschancen, so der Grundtenor des Schreibens.

„Eine wesentliche Ursache sehen wir in der fehlenden Priorisierung des Themas Schulen in unserer Stadt. So werden Projekte wie beispielsweise die Historische Mitte gleichrangig mit dem Schulbau behandelt. Diese Einordnung ist aus unserer Sicht grundsätzlich falsch, denn im Gegensatz zu vielen anderen kommunalen Aufgaben sind Schulentwicklungsplanung und Schulträgerschaft pflichtige Selbstverwaltungsaufgaben.“ Damit gelte der Grundsatz „Erst die Pflicht, dann die Kür!“, legte der Vorsitzende der Kölner Schulpflegschaften, Reinhold Goss, nach.

Über den Schulnotstand in der Millionenmetropole hatte es in den vergangenen Wochen immer wieder lokale Medien berichtet. Auch wenn das Thema wiederholt auch in Anträgen, Anfragen und Verwaltungsvorlagen im Stadtrat zur Sprache kam. Den Eltern der schulpflichtigen Kinder geht das nicht schnell genug. Sie verlangen „schnellwirksame Maßnahmen“ und erhoffen sich Antworten auf zahlreiche Fragen, Samstagsschule, gemeinsame Oberstufenzentren oder auch Schulverlagerungen fallen in diesen Bereich.

Die Elternvertreter schlagen dazu einen Runden Tisch vor, als größere und deshalb moderierte Veranstaltung. Neben den schulpolitischen Fachleuten der Ratsfraktionen und -gruppen sollen auch Vertreter der Verwaltung sowie der Eltern eingeladen werden. „Ein Offener Brief verlangt ein offenes Wort“, so Goss abschließend.

Autor: ag