Im Kölner Zoo hat es Nachwuchs bei den Bartaffen gegeben. Foto: Werner Scheurer

Köln | Schöne Nachrichten zum Sommerferienbeginn aus dem Kölner Zoo: Hier ist ein Jungtier bei den Bartaffen, eine der seltensten Primartenarten der Erde, zur Welt gekommen. Die kleine Dame wurde im Oktober geboren. Der Zoo wartete mit der Vorstellung, um Jungtier und Gruppe in Ruhe zusammenfinden zu lassen und die frühe Mutter-Kind-Bindung nicht zu stören.

Sie ist noch namenlos. Der Zoo sucht einen Namen für den weiblichen Bartaffen-Nachwuchs. Zur Wahl stehen „Mina“, „Margot“ und „Mayuri“. Die Namen wurden von der Tierpflege vorausgesucht. Auf der Zoo Facebook-Seite unter www.facebook.com/zoo.koeln/ kann man ab sofort voten.

Vater des Jungtiers ist der zehnjährige „Obi“, der aus dem Zoo Lissabon stammt. Mutter ist die 13 Jahre alte „Medini“. Sie kam aus dem Zoo Apenheul in Apeldoorn, Niederlande, an den Rhein. Zur Kölner Bartaffengruppe, deren Anlage im Urwaldhaus vor rund zehn Jahren aufwendig modernisiert wurde, zählt zudem das 19-jährige Weibchen „Annette“.

Bartaffen gehören zur Gattung der Makaken

Bartaffen zählen zur Gattung der Makaken. Ihre Ursprungsregion ist Südwest-Indien. Die Art ist stark bedroht: Lebensraumzerstörung, Wilderei und der Straßenverkehr machen ihr schwer zu schaffen. Nur noch 2.500 ausgewachsene Tiere werden laut Schätzungen der Weltnaturschutzunion IUCN in ihrem Heimatgebiet vermutet.

Bartaffen pflanzen sich aufgrund später Geschlechtsreife und langen Geburtsintervallen nur langsam fort. Somit erholen sich dezimierte Populationen leider schlecht. Der Kölner Zoo setzt sich besonders für die Bewahrung von Bartaffen ein, denn der Zoo führt das international koordinierte Erhaltungsprogramm für diese Art.

Bartaffen leben in größeren Gruppen, die sich im Freiland aus einigen Männchen und vielen Weibchen zusammensetzen. Das Fell der Bartaffen ist meist schwarz. Herausragendstes und namensgebendes Merkmal ist die silberweiße Mähne rund um Kopf, Wangen und Kinn. Mit einer Kopfrumpflänge von 40 bis 60 Zentimetern und einem Gewicht von drei bis zehn Kilogramm zählen Bartaffen zu den kleineren Makaken, wobei die Männchen allerdings deutlich schwerer als die Weibchen werden.

Bartaffen ernähren sich in erster Linie von Früchten. Zusätzlich fressen sie Blätter, Knospen, Insekten und kleine Wirbeltiere. (red03)