Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn (l.) und der Ostermann-Präsident Ralf Schlegelmilch vor dem Gilden im Zims am Heumarkt. Foto: Eppinger

Köln | Gerade einmal zwei Wochen hat es gedauert, bis die 8000 Karten für den abgesperrten Bereich der Freiluftsitzung zum Sessionsauftakt auf dem Heumarkt ausverkauft waren. „Man merkt, dass die Leute nach der Corona-Zeit endlich wieder feiern wollen. Das gibt uns Hoffnung für die Veranstaltungen in den Sälen“, sagt der Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft, Ralf Schlegelmilch.

Dabei ist die Großveranstaltung für die ehrenamtlichen Organisatoren wieder eine echte Herausforderung: „Unsere Gesamtkosten sind um 25 Prozent ausgeben, wir mussten rund 100.000 Euro zusätzlich in unseren Sessionsauftakt investieren.“ Beim Sicherheitskonzept für die traditionelle Freiluftsitzung in der Altstadt setzt man auf die Erfahrungen im Vorjahr. „Das Konzept hat sich bewährt, wir haben es nur an einigen Stellen noch optimiert und Fehler ausgebessert.“

12.000 Jecken können auf dem Heumarkt feiern

Insgesamt 12.000 Jecken werden am 11. November auf dem Kölner Heumarkt erwartet. Neben den 8000 Plätzen, für die vorab Karten erworben werden mussten, gibt es so noch 4000 weitere für die Karnevalsfans, die spontan ins Herz der Altstadt kommen. Sie müssen sich aber darauf einstellen, dass der Platz, wenn er komplett gefüllt ist, abgesperrt wird.

Auch beim Hygienekonzept sieht man sich bei der Karnevalsgesellschaft bestens aufgestellt: „Das wird in der Altstadt eine regelrechte Toilettenausstellung. Wir haben 14 Container und mehr als 100 WC-Häuschen. Dazu kommen noch die städtischen Toilettenanlagen und die von den Wirten in der Altstadt – mehr geht einfach nicht“, betont Schlegelmilch, der mit seiner KG extra ein Duisburger Unternehmen beauftragt hat, das diesen Umfang an WC-Anlagen noch leisten kann.

Appell an das friedliche Feiern

Auch mit Blick auf das ausufernde Geschehen rund um die Zülpicher Straße sagt Schlegelmilch: „Ich appelliere an die Leute, friedlich zu feiern und Spaß zu haben. Wir wollen gemeinsam die Kultur des Karnevals teilen und für ein paar Stunden unserem schwierig gewordenen Alltag entfliehen. Besoffene Jugendliche wollen wir an diesem Tag definitiv nicht haben. Es ist wichtig, den jungen Leuten zu zeigen, wie Karneval geht und was unseren Karneval wirklich ausmacht. Das gilt auch für die Studenten, die neu in Köln sind.“

Viel Lob für die Ostermann-Gesellschaft gibt es von Festkomiteepräsident Christoph Kuckelkorn: „Dieser ehrenamtliche Verein arbeitet mit einer unglaublichen Professionalität. Die Altstadt funktioniert am Elften im Elften. Diese Leistung gilt es auch zu honorieren. Der Sessionsauftakt auf dem Heumarkt repräsentiert den Kölner Karneval toll nach außen.“

Drei Tanzgruppen sind auf dem Heumarkt dabei

Das große Jubiläum des Kölner Karnevals ist für Schlegelmilch die Klammer der Freiluftsitzung, die um 9.15 Uhr mit der Begrüßung beginnt. „Zum Start haben wir direkt eine große Überraschung eingeplant – einen Geburtstagsgruß, der die Leute begeistern wird. Wir legen Wert auf die kölschen Farbtupfer, deswegen haben wir erstmals auch drei Tanzgruppen eingeladen. Das Brauchtum soll im Vordergrund stehen.“

Um 11 Uhr wird OB Henriette Reker mit designierten Dreigestirn der Roten Funken und dem Festkomiteepräsidenten auf die Bühne kommen, um den traditionellen Countdown in die jecke Jahreszeit zu starten. Live auf der Bühne sind außerdem kölsche Bands wie die Rabaue, Stadtrand, die Klüngelköpp, Cat Ballou, Kasalla, die Domstürmer, die Räuber, die Höhner, die Paveier, Miljö, Brings, die Bläck Fööss und Fiasko. Das Programm endet gegen 19 Uhr.