Die Protestaktion richte sich nicht gegen den Laden im speziellen, so ein Mitglied der Linksjugend. Es gehe viel mehr um den bedeutungsträchtigen Werbeslogan, der aktuell die Schaufenster des Ladens ’schmückt‘. „Sexy or sexy, that is the question…“ bringe das derzeitige Frauenbild in unserer Gesellschaft auf den Punkt, so die Jugendlichen. Demnach habe die Frau keine Wahl, als sich dem Bild, das ihr von der Werbung suggeriert wird, zu beugen. Und dieses Bild habe eine eindeutige Botschaft, so Conny Dahmen von der Linksjugend: „Es kommt nur auf das Aussehen an.“ Das ginge inzwischen so weit, dass die Frau zum Dekorationsobjekt für den Mann degradiert werde.   Aktuelle TV-Werbungen würden das belegen. „Mich persönlich regt es sehr auf, wenn ich wieder ein Plakat entdeckt, auf dem Frauen auf ihr Äußeres reduziert werden, auf denen sie oft zu einem bloßen Accessoire für ein Produkt degradiert werden“, so eine der Protestlerinnen. Hinzu komme der immense Druck, der den Frauen auferlegt würde: um dem propagierten Schönheitsdeal gerecht zu werden, würden viele Frauen eine Essstörung in Kauf nehmen.

„Mit unseren Plakaten wollen wir den Gegenpol zur alles beherrschenden Werbung bilden“, so Tony Golian von der Linksjugend. Die Plakate haben eine klare Parole: „Sexisten offensiv bekämpfen“, und sollen künftig das Stadtbild prägen. Jede Werbung mit sexistischem Inhalt, die den Jugendlichen der Linksjugend auf ihrer Protesttour durch die Kölner Innenstadt begegnet, soll mit ihrem Plakat überklebt werden.

[il]