Köln | Am 15. November tagt der Kölner Rat zum nächsten Mal. Dann will die Kölner CDU die Umweltkatastrophe bei der Rheinland-Raffinerie in der aktuellen Stunde beleuchten. Mehrere Störfälle sind in der letzten Zeit bekannt geworden, darunter die große Leckage aus dem Februar, bei der rund 1 Million Liter Flugbenzin ins Erdreich gelaufen sind und jetzt einen riesigen Kerosinsee auf dem Grundwasser bilden. Die CDU fordert die Pannenserie aufzuklären und das sich das Unternehmen und Bezirksregierung vor dem Kölner Rat erklären.

Niklas Kienitz, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, kritisiert: „Seit Februar ist bekannt, dass im Wesselinger Werk der Shell-Raffinerie rund 1 Million Liter Kerosin aus einer unterirdischen Leitung ausgelaufen sind und in einer Tiefe von etwas sieben Metern einen ‚See’ auf dem Grundwasser gebildet haben. Trotz Interventionen der Bezirksregierung als zuständiger Überwachungsbehörde und intensiver öffentlicher Diskussion ist es dem verantwortlichen Unternehmen bisher lediglich gelungen, rund zehn Prozent des ausgelaufenen Flugbenzins abzupumpen. Der Bau weiterer Sanierungsbrunnen soll erst im März 2013 abgeschlossen sein – über ein Jahr nach dem Schadensereignis!“

Scharfe Kritik übt Kienitz auch an der Bezirksregierung: „In diversen Pressemitteilungen weist sie auf Schadensereignisse im Godorfer Werk hin und erlässt gegen den Shell-Konzern eine Ordnungsverfügung nach der anderen. Und doch scheint sie machtlos bei dem notwendigen Vollzug umweltrechtlicher Anforderungen.“

Winrich Granitzka, Vorsitzender der CDU-Fraktion, betont: „Die Kölner Bürgerinnen und Bürger haben ein Anrecht auf Information und schnellstmögliche Aufklärung. Wir verlangen, dass Shell und die Bezirksregierung zu den Zwischenfällen Stellung nehmen, sich zur Umsetzung der Sanierungsmaßnahmen sowie zur Vorsorge gegen zukünftige Zwischenfälle in der Rheinland Raffinerie erklären.“

Autor: ag