Das Symbolbild zeigt Stewards im Karnevalseinsatz in Köln. | Foto: Bopp

Köln | Immer mehr Security wird an Karneval etwa von der Stadt Köln oder privaten Veranstaltern eingesetzt. Das Hauptzollamt Köln deckt auf: Schwarzarbeit und Sozialleistungsmissbrauch im Kölner Karneval.

42 Sicherheitsfirmen nahm der Kölner Zoll in den Fokus und kontrollierte dort 124 Mitarbeiter:innen vom 16. bis 18 Februar. Alleine die Stadt Köln orderte bei den Security-Unternehmen nur an Weiberfastnacht 600 Mitarbeitende. Demgegenüber stehen 29 Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit an drei Tagen.

Bei sechs Unternehmen gebe es Hinweise so das Kölner Hauptzollamt, dass der gesetzliche Mindestlohn unterschritten werde. Eine Frau gab gegenüber den Beamten an, dass sie 8 Euro pro Stunde erhalte. Seit 1. Oktober 2022 gilt in Deutschland gesetzlich geregelt ein Mindestlohn von 12 Euro pro Stunde. Wer seinen Mitarbeitenden weniger als den gesetzlichen Mindestlohn zahlt, dem  drohen Bußgelder bis zu einer Höhe von 500.000 Euro. Security-Unternehmen, die Subunternehmen einsetzen haften zudem für diese mit.

Sozialleistungen missbraucht?

Bei den Kontrollen an den drei Karnevalstagen seit Weiberfastnacht ergab sich zudem bei 10 Security-Mitarbeitenden der konkrete Verdacht des Sozialleistungsmissbrauchs. In diesen Fällen arbeiten die Personen für die Security-Unternehmen und teilen diesen Verdienst aber nicht dem Jobcenter mit, von dem sie Sozialleistungen erhalten.

Drei Sicherheitsunternehmen verstießen gegen die in der Branche vorgeschriebene Arbeitszeiterfassung. Drei Ordnungskräfte waren nicht zur Sozialversicherung angemeldet. Das heißt sie arbeiteten schwarz.

„Dass uns zwei dieser betroffenen Männer im Zuge unserer Befragung nicht mal sagen konnten für wen sie gerade arbeiten, macht die Problematik der sogenannten Subunternehmerketten klar deutlich. Diese Strukturen aufzudecken und die daran beteiligten Firmen detailliert zu überprüfen, ist jetzt der Schwerpunkt unserer weiteren Arbeit“, so Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln.

ag