Gunnar freut sich. Das Konzert heute Abend mit 1500 Gästen super ausverkauft. „Nicht ganz voll ist besser für die Athmo“. Liveband, so definiert sich MIA, seit 2 Monaten auf Tour kreuz und quer durch Europa. In Wien ein Zusatzkonzert und beide komplett ausverkauft, über 4000 Leute. In Brüssel 100 in einem kleinen Club. Aber das macht nichts. Das ist dann intimer und ok, die Leute sind nicht so textsicher. „Aber wenn Du vor 100 einen guten Gig machst, dann kommen das nächste Mal 200“ so Gunnar, von Starallüren wenig zu spüren. In Köln spielen MIA besonders gern, hatten in der Domstadt die meisten Gigs in diesem Jahr.


Frontfrau Mieze


 


Und die Kölner sind besonders textsicher. Immerhin singt die Kölnerin oder der Kölner ja schon mal gerne mit. Da ist es gut das MIA deutsch singt. Sängerin Mieze hat aber keine Berührungsängste zu anderen Sprachen und hier gibt sie den Ton an. Schreibt alle Texte, auch in Spanisch, Türkisch, Russisch. Schließlich war man ja auch auf Einladung des Goehte-Instituts in Sibirien. Und da ist die Post abgegangen, schließlich sei „der Russe auch extrem feierfreudig“, so Gunnar. Obwohl man Deutsch singt versteht sich MIA als internationaler ACT.



 


Im Kreis mit den Künstlern von ROT, respect or tolarate fühlt man sich pudelwohl. Da wird zu Acht diskutiert und gestritten, versöhnt, erdacht. Ungewöhnlich für eine Band, kleines Label und Major Label. Aber auch die Charts gehören heute noch zum pushen einer Band. Das hat auch MIA den entscheidenden Impuls gegeben, sagt Gunnar zu report-K.de.



 



 


So prägte MIA den Begriff Electropunk. „Publikum und Kritiker formatieren in  Schubladen, Kästchen“. „Für uns selbst hätten wir diesen Begriff nicht gebraucht“, so Gunnar. Musikalisch klingt MIA mit Ihren harten, minimalistischen, klar anmutenden Beats fast wie Beats aus dem Chip. = Electro. Der Sound tendenziert aber auch in Richtung amerikanischer Punkbands der 80er Jahre. Drummer Gunnar hört gerne die Dead Kennedys und nicht so sehr den Trash der SexPistols von der Insel. MIA fühlt sich der Tradition des Punk verpflichtet, sich von niemandem etwas vorschreiben zu lassen. Und das sie das gegen alle Widerstände tun, zeigen ja auch explizit ihre Texte. Die schreibt übrigens alle Mieze. Dann entstehen im nächsten Schritt „musikalische Skizzen“ mit der ganzen Band.


 



Schlagzeuger Gunnar im Gespräch mit report-K.de



 


Und das Konzert in Köln, die Beobachter für report-k.de: Piet Zerbst und Fotograf Boris Loehrer. Athmo gut, sehr entspannt, harmonisch, alle haben und konnten mitsingen. Einstieg war der Hit „Hungriges Herz und die Kölner sind sofort voll abgegangen. Erstaunlich lang: Mia hat den Tanzbrunnen 2,5 Stunden gerockt. Auch von Miezes Erkältung war nichts zu spüren, sie hat sich für das Kölner Publikum aufgeopfert. Die Fans bis aus Bochum angereist. Die Instrumentellen Nummern und Stücke eher in Richtung Punk und Elektro. Zweimal zog sich Mieze, ganz im Stil der großen Starattitüden um, das ließ der Band Zeit Ihre sehr stark instrumental zu performen. Zum Schluss kam MIA mit nem gelben Fummel und brachte eine witzige Performance: Ziehharmonika! Dreimal hat sie Ihr „Quetschen“-Solo bisher fehlerfrei absolviert, so Mieze und dazu gehörte der Abend im Tanzbrunnen.



Facts: MIA im Tanzbrunnen, Donnerstag 27.1.2005. Das aktuelle Album von MIA heißt „Stille Post“ und mehr Infos zu MIA gibt’s im Netz unter: www.miarockt.de