Köln | red, dts | Die offiziellen Zahlen an Corona-Infektionen in Köln sinken leicht. Der CDU-Vorsitzende will Corona im Frühjahr für beendet erklären und die Nachfrage nach Long-Covid-Ambulanzen hält an.

Die Corona-Zahlen für Köln am 16. November

Die Wochen-Inzidenz sank um 4,8 Punkte in Köln auf 212,3 für den Zeitraum 10. bis 16. November, so das Landeszentrum Gesundheit NRW (LZG NRW). Die Behörde schätzt die Zahl aktuell mit Corona infizierter Kölner:innen auf 5.300. Im Zusammenhang mit dem Coronavirus gab es gestern keinen weiteren Todesfall in Köln. 477 Neuinfektionen in den vergangenen Tagen meldet das LZG NRW für Köln. Am 16. November waren es 156.

Auf den Kölner Intensivstationen werden aktuell 18 Covid-19-Patient:innen versorgt und 8 von ihnen invasiv beatmet. Diese Zahlen stammen aus dem DIVI-Intensivregister.

RKI meldet 33.306 Corona-Neuinfektionen deutschlandweit – Inzidenz sinkt auf 199,2

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am frühen Donnerstagmorgen vorläufig 33.306 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das waren 13,9 Prozent oder 5.362 Fälle weniger als am Donnerstagmorgen vor einer Woche. Die Inzidenz sank laut RKI-Angaben von gestern 203,4 auf heute 199,2 neue Fälle je 100.000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage.

Insgesamt geht das Institut laut der vorläufigen Zahlen derzeit von rund 723.300 aktiven Corona-Fällen mit Nachweis aus, das sind etwa 274.300 weniger als vor einer Woche. Außerdem meldete das RKI nun 162 Tote binnen 24 Stunden in Zusammenhang mit dem Virus. Innerhalb der letzten sieben Tage waren es 1.005 Todesfälle, entsprechend durchschnittlich 144 Todesfällen pro Tag (Vortag: 145).

Damit liegt die Zahl der Todesfälle nun bei 156.192. Insgesamt wurden bislang 36,15 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet. Da es sich für den heutigen Tag um vorläufige Zahlen handelt, könnten diese später noch vom RKI korrigiert werden.

Hospitalisierungsinzidenz bei bundesweit 5,73

Die bundesweite Hospitalisierungsrate für Corona-Infizierte ist gegenüber der Vorwoche weiter gesunken. Das RKI meldete am Donnerstagmorgen zunächst 5,73 Einweisungen pro 100.000 Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen (Donnerstag letzter Woche ursprünglich 6,94). Es handelt sich um die jeweils vorläufigen Zahlen, die stets nachträglich noch nach oben korrigiert werden, da manche Einweisungen erst später gemeldet werden.

Am höchsten ist die Hospitalisierungsinzidenz laut der vorläufigen Daten in Mecklenburg-Vorpommern (10,86). Dahinter folgen Brandenburg (9,18), Sachsen-Anhalt (8,16), Schleswig-Holstein (8,15), Thüringen (7,26), Berlin (6,83), Nordrhein-Westfalen (6,61), Bayern (6,23), das Saarland (6,21), Hessen (5,02), Rheinland-Pfalz (4,80), Hamburg (4,42), Sachsen (4,33), Niedersachsen (3,60), Baden-Württemberg (3,57) und Bremen (3,40). In der Altersgruppe 0-4 Jahre liegt die Hospitalisierungsinzidenz bundesweit vorläufig bei 2,54, in der Altersgruppe 5-14 Jahre bei 0,41, in der Altersgruppe 15-34 Jahre bei 1,39, in der Altersgruppe 35-59 Jahre bei 2,31, in der Altersgruppe 60-79 Jahre bei 9,27 und bei den Über-80-Jährigen bei 33,05 Krankenhauseinweisungen mit Covid-19 je Woche und 100.000 Einwohner.

Merz will Corona im Frühjahr für beendet erklären

Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz befürwortet den Wegfall der Isolationspflicht für Corona-Infizierte und fordert, die Pandemie spätestens im Frühjahr „offiziell“ als beendet zu erklären. „Die Zeit der hohen Infektionsgefahr mit schwerem Krankheitsverlauf ist vorbei“, sagte Merz den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). Im 7-Tages-Mittel sterben derzeit deutschlandweit täglich 145 Menschen aufgrund einer Corona-Erkrankung.

Bis zu 15 Prozent aller Erkrankten haben nach Schätzungen der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin mit Long Covid zu kämpfen. Man solle versuchen, „so schnell wie möglich wieder in ein weitgehend normales Leben zurückzukehren – auch mit Corona“, sagte Merz. Die Entscheidung für ein Ende der Isolationspflicht von Infizierten sei ein Ergebnis dieser Überlegung.

In Bayern und Baden-Württemberg müssen Corona-Infizierte seit Mittwoch nicht mehr zwingend zu Hause bleiben. Hessen und Schleswig-Holstein wollen folgen. „Beim ersten Lesen der Nachricht hatte ich ein gewisses Unbehagen“, räumte Merz ein.

„Beim längeren Nachdenken erscheint es mir aber verantwortbar zu sein, so vorzugehen wie Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Schleswig-Holstein dies nun tun.“ Corona-Regeln seien nur noch in einem „sehr eingeschränkten Umfang“ erforderlich. „Zu einer freiheitlichen Gesellschaft gehört die Verantwortung der Menschen im Umgang mit diesem Thema“, sagte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Er teile den „fast schon sirenenhaften Alarmismus“ von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) nicht. „Wir sollten zur Normalität zurückkehren und spätestens im Frühjahr nächsten Jahres Corona offiziell als beendet erklären“, forderte Merz.

Weiterhin große Nachfrage nach Long-Covid-Ambulanzen

Die Nachfrage nach Terminen bei Long-Covid-Ambulanzen ist weiterhin groß. „Zwischenzeitlich waren unsere Server zur Terminvergabe unter der Last zusammengebrochen“, sagte Bernhard Schieffer, Initiator der Long-Covid-Ambulanz an der Uniklinik Marburg, der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Donnerstagsausgabe). „Wir haben eine Warteliste bis in den kommenden Sommer hinein, und noch immer warten 2.000 bis 3.000.“

Gemeinsam mit Kollegen betreibt der Kardiologe an der Uniklinik Marburg seit einigen Monaten eine Long-Covid-Ambulanz. Dort werden Patienten mit Langzeitfolgen vorstellig, die zuvor an Corona erkrankt waren oder, in deutlich geringerer Zahl, eine Corona-Impfung erhalten haben. Schieffer beklagt, dass die Long-Covid-Problematik in Deutschland vollkommen unterschätzt werde.

„Wir brauchen ein Nationales Long-Covid-Institut“, forderte Schieffer. „Da müssen Fachleute aus verschiedenen Bereichen zusammenarbeiten.“ Zudem müsse die Datenerhebung besser werden.

„Wir müssen besser verstehen, warum manche Menschen an Long Covid erkranken. Wer erkrankt? Was sind die Risikogruppen? Es braucht endlich mehr Transparenz“, sagte Schieffer.

red01