Jetzt wirft die CDU-Fraktion dem Rot-Grünen Kernbündnis Verhinderungs- und Klientelpolitik vor.
Hierzu Josef Müller, Geschäftsführer der CDU-Fraktion: „ Der Roncalliplatz wird zur großen Verärgerung einer Vielzahl Kölner Bürger aber auch Besuchern unserer Domstadt seit vielen Jahren von der Skaterszene als Aktionsfläche genutzt. Nicht nur die permanenten Sachbeschädigungen an den dort ausgestellten Kulturgütern, sondern auch die Gefährdung der Fußgänger und die Lärmbelästigungen verpflichten uns, den Jugendlichen und Sportlern einen alternativen Standort zur Verfügung zu stellen. Denn der Dom und sein Umfeld sind Aushängeschild und Visitenkarte unserer Stadt“.

„Ich danke den Amtsleitern, Herrn Michael Eppenich und Frau Carolin Krause und ihren Mitarbeitern ausdrücklich für ihre engagierte Arbeit und das beeindruckende Ergebnis, welches unter Einbeziehung der Skaterszene, der Polizei, dem Amt für öffentliche Ordnung und den Fachämtern der Verwaltung ein hervorragendes Angebot für die Jugendlichen in Köln hervorgebracht hat“, so kommentiert Winrich Granitzka, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion. Er bezieht sich hierbei auf den in der Diskussion erzielten Konsens und die hohe Akzeptanz des Standortes sowie der geplanten Anlage auf der rechten Rheinseite. „Umso bedauerlicher ist es“ ergänzt Carola Blum, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses „ dass Rot-Grün diese große Chance für die Jugendhilfe, die Jugendlichen in Köln sowie damit auch die mögliche Inanspruchnahme von Fördermitteln von rd. 750.000 € leichtfertig verspielt hat“.

SPD fordert "Kreativität" von der Stadtverwaltung – Mülheimer Anlage ist ein misslungener Schnellschuß
Nach der Beschlussfassung im Jugendhilfeausschuss, der den von der Verwaltung vorgeschlagenen Skaterpark in Mülheim ablehnte, fordert die SPD Fraktion im Kölner Rat, die vorhandenen kommunalen Mittel sinnvoll für einen neuen Standort zu nutzen. Dazu der jugendpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dr. Ralf Heinen: "Mit knapp 200.000 Euro städtischer Mittel, die in geplante Skateranlage in Mülheim hätten fliessen sollen, lässt sich auch in anderen Stadtteilen eine Menge anfangen. Die Fachverwaltung soll nochmal in sich gehen und ein uns geeignete Vorschläge unterbreiten. Während bereits existierende Anlagen verrotten,  soll unter der Zoobrücke eine kostspielige neue Skaterbahn gebaut werden. Wir sind offen für weitere Standortvorschläge. Die Nachfrage nach geeigneten Flächen – auch außerhalb der Innenstadt -, auf denen Kinder und Jugendliche ihren Skatersport ausüben können, ist vorhanden. Für ein Vorhaben, bei dem in der Planung die Jugendlichen selbst eingebunden sind, lassen sich auch noch Landesmittel akquirieren."

Heinen begründet nochmals die Ablehnung des Verwaltungsvorschlags: "So ein handwerklich misslungenen Schnellschuss wie in Mülheim können wir nicht mittragen. Wir haben den Beschlussvorschlag mit unseren in der Jugendpolitik tätigen Ratsmitgliedern sorgsam abgewogen. Letztlich überwogen die Nachteile der Lösung unter der Zoobrücke. Es fehlte eine ausreichende Jugendbeteiligung, der anvisierte Träger der Anlage, die Jugendzentren Köln gGmbH (JugZ) war schlecht eingebunden, Haftungs- und Betriebskosten ungelöst und der Lärmschutz völlig ungeklärt. Eine fünf Meter hohe Mauer zur Claudiustherme ist inakzeptabel. Auch bei den freien Trägern überwogen die Bedenken. Die Erklärung, die Landesmittel abzugreifen, damit "Pulheim nicht zum Zuge kommt" – so der jugendpolitische Sprecher der FDP in der Ausschusssitzung -, reicht in unseren Augen als Begründung nicht aus. Es handelt sich immerhin um Steuergelder von insgesamt 1 Mio. Euro. Da muss schon sorgfältig abgewogen werden. Zudem sind die Mittel nach Aussage der Verwaltung für Mülheim nicht verloren. Im Rahmen des Rheinboulevards und in direkter Nähe zum Jugendpark lassen sich auch andere Projekte planen, für die es Landeszuschüsse gibt. Da soll die Verwaltung mal ruhig ein wenig kreativ werden."

[ag; Quellen: SPD, CDU]