Köln | Im Rahmen des Projektes „Smart City Cologne“ innerhalb der „Klimastraße“, einem Abschnitt der Neusser Straße in Köln-Nippes, wurden Teile des Bezirksrathauses Nippes mit einem modernen Beleuchtungssystem ausgestattet, das zu deutlichen Einsparungen sowohl im Bereich Energieverbrauch als auch im Bereich Wartung und Instandhaltung führen soll. So kamen vor allem Beleuchtungssysteme auf Basis der LED-Technik zum Einsatz. In einem zweiten Schritt sollen nun alle Leuchten im Bezirksrathaus miteinander vernetzt und somit eine bedarfsorientierte und noch effizientere Beleuchtung des Gebäudes erreicht werden. Mehrere Unternehmen aus der Privatwirtschaft sind an dem Modellprojekt beteiligt.

Unter der Koordination von Holger Kahl, Rheinenergie-Projektleiter von „Smart City Cologne“, installierten Kölner Firmen Mess-, Steuerungs- und Beleuchtungstechnik im Gesamtwert von rund 52.000 Euro. Damit soll der Stromverbrauch in dem sechsstöckigen Gebäude minimiert werden. Je nach verwendetem Leuchtmittel sind dabei 40 bis 70 Prozent Energieersparnis möglich, so Rheinenergie-Vorstand Thomas Breuer. Zusätzlich wurde moderne Messtechnik installiert, die den Stromverbrauch kontinuierlich aufzeichnet. Aus den daraus gewonnenen Verbrauchsdaten kann dann bestimmt werden, wo wann wie viel Energie verbraucht wird. Später sollen die Auswertungen dann zu spezielle Energiespar-Schulungen der Mitarbeiter im Bezirksrathaus herangezogen werden und außerdem zusätzliches Sparpotenzial aufzeigen.

Auf einem Display im Empfangsbereich des Nippeser Rathauses wird dann der verringerte Verbrauch im Haus allen Besuchern sichtbar gemacht. Man wolle mit diesem Projekt vor allem den Bürgern sogenannte „smarte“ Energienutzung erlebbar machen; zeigen, was alles machbar ist. In einem zweiten Schritt sollen die einzelnen Beleuchtungen miteinander vernetzt und mit einem intelligenten System zentral gesteuert werden. Das bedeute, so Breuer, dass man je nach Lichtverhältnissen, Leuchten automatisch dimmen oder ganz abschalten könne. Außerdem solle dann nur noch dort Licht brennen, wo es auch benötigt werde.

Schon jetzt hänge an jeder Leitung in den umgerüsteten Räumlichkeiten ein separater Zähler. Die dadurch gewonnenen Daten sollen unnötigen Verbrauch aufzeigen, wie etwa Bürolampen oder Computer, die in der Mittagspause nicht abgeschaltet würden. Nach der Auswertung der Daten sollen dann Mitarbeiter-Schulungen stattfinden, um auf Einsparmöglichkeiten hinzuweisen und Verhaltensregeln zum sinnvollen Energiesparen zu vermitteln, so Bezirksbürgermeister Bernd Schößler (SPD). Außerdem soll durch die Rheinenergie die Klima- und Heiztechnik des Gebäudes analysiert werden, um auch deren Verbrauch zu minimieren.

Konkret wurden für rund 52.000 Euro folgende Maßnahmen von folgenden Unternehmen durchgeführt:

Die Firma Köln-Led stattete die Bücherei des Bezirksrathauses mit LED-Beleuchtung aus. Konkret wurden 270 60 Watt-Halogenstrahler durch 19-Watt-LED-Leuchten ersetzt. Neben der Energieersparnis produzieren die LEDs ein helleres Licht. Die Firma Xtend Direct finanzierte die Ausstattung der Meldehalle und drei Büroräume mit einem System, das die bestehenden Leuchten mit Leuchtstoffröhren durch sparsamere Leuchtmittel ersetzte. Das gleiche unternahm die Firma Elektro Kastenholz mit dem Besprechungsraum im Rathaus. Energie-Ersparnis: rund 20 Prozent. Das Unternehmen GE Lightning stattete einen kompletten Flur in der Rotunde des Bezirksratshauses mit LED-Deckenflutern aus. Ebenso spendierte die Firma Proenso UG weiteren drei Büros und einem kompletten Flur LED-Deckenfluter. Schließlich installierten die Firmen Deltacontrol und Manage E umfangreiche Messtechnik und bauten eine Datenbank zum Einstellen von Verbrauchswerten auf.

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SmartCity Cologne

SmartCity Cologne ist eine Initiative der Stadt Köln und der Rheinenergie, eine Plattform für unterschiedliche Projekte zum Klimaschutz und zur Energiewende, ins Leben gerufen 2011. Mitmachen können soll jeder: Privatleute, Unternehmen, Verbände und Initiativen.

Die Stadt Köln und die Rheinenergie planen, sich noch in diesem Jahr mit einem groß angelegten Projekt für ein EU-Förderprogramm zu bewerben. Ziel dieses von insgesamt vier EU-Kommissaren initiierten Programms sei es, europäische Großstädte zu fördern, die mit einem umfangreichen Konzept einen Beitrag zur Energiewende und zu „Smart Energie“ leisteten, so Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters.

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Autor: Daniel Deininger
Foto: Mehrere Räumlichkeiten im Nippeser Bezirksrathaus wurden mit energiesparender Beleuchtung ausgerüstet.