Köln | aktualisiert und ergänzt | Na, hat Ihr Smartphone aufgeschrillt? Wenn ja, dann waren Sie Teil des heutigen bundesweiten Warntages und der Auslösung von „Cell Broadcast“. Es war Probealarm und kein Grund zur Sorge.
In Köln heulten heute zudem die Sirenen um 11 Uhr. Es gab einen langen Warnton und es folgten an- und abschwellende Töne und zum Ende ein langer Warnton.
Die Alarmierung in Katastrophenfällen wurde heute geprobt. Und dazu kamen die Warnmeldungen auf die Smartphones und die Feuerwehr testete die Sirenen.
Stadt Köln informiert vorab
Allerdings unterlief die Stadt Köln den Probealarm und informierte schon fünf Minuten vor Auslösung des Probealarms auf ihrer Website, dass es jetzt gleich einen Probealarm geben werde, anstatt um 11 Uhr eine Meldung auf die Seite zu stellen, wie etwa Medien wie report-K. Damit Menschen sich realistisch orientieren können, wie sie sich in einem Katastrophenfall informieren können. Vor allem war die „Cell Broadcast“-Meldung so gestaltet, dass eindeutig erkennbar war, dass es sich um einen Probealarm handelte. Die Vorabmeldung zum Probealarm auf einer Internetseite der Stadt Köln war also gar nicht notwendig. Und wer glaubt, dass sich Menschen, die kein Smartphone ihr eigenen nennen, dann ausgerechnet auf eine städtische Internetseite gehen, um sich vorab über einen Probealarm zu informieren, der glaubt auch an den Osterhasen. Besser wäre es gewesen unverfälschte Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie viele Menschen nach Auslösen der Sirenen auf die städtische Internetseite gingen und dann eine realistisch gestalte Meldung clickten, die am Ende und nicht am Anfang von „Probealarm“ sprach.
Warum Behörden wie die Stadt Köln in diesem Fall Clickbaiting betreiben, wird wohl zudem nie geklärt werden. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Zahl der Mitarbeitenden in den städtischen Kommunikationsämtern massiv anstiegen und diese einfach immer mehr kommunizieren wollen oder der Chef des städtischen Presseamtes die Clicks auswertet? Andere Städte im Rheinland informierten schon Tage vorher die Medien via Pressemitteilungen, also auch nicht viel besser. Und die Medien warnten fleissig vor dem Probealarm.
Probealarm zum bundesweiten „Warntag“ ausgelöst
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat am Donnerstagvormittag kurz vor 11 Uhr einen bundesweiten Probealarm ausgelöst. Wie im vergangenen Jahr schien der Versand an die angeschlossenen Empfänger geklappt zu haben.
Hörfunk- und Fernsehsender sollen nach dem Willen der Behörde ihr Programm unterbrechen und einen bestimmten Text vortragen oder einblenden. Auch über das sogenannte „Cell Broadcast“ sollen alle Nutzer dazu fähiger Handys in Deutschland einen Warnhinweis bekommen. Zudem sollen in den Städten Sirenen heulen – dort wo es welche gibt.
Der Versuch fand allerdings erneut weit entfernt von realistischen Bedingungen statt: So ist der Text der Warnmeldung schon im Vorfeld bekannt, was beim ersten Warntag vor drei Jahren dazu führte, dass zahlreiche Medienanbieter eine Warnmeldung verbreiteten, die sie nie bekommen hatten. Damals war das System durch die gleichzeitige Auslösung zahlreicher kommunaler Warnungen überlastet worden. Im vergangenen Jahr wurde dies am Warntag gesperrt, auch diesmal sollte so verhindert werden, dass die Kommunen das System mit Probealarmmeldungen fluten.
Nach den Vorstellungen des Bundesamtes soll der bundesweite Warntag jährlich am zweiten Donnerstag im September stattfinden.
Probealarm zum bundesweiten „Warntag“ aufgehoben
Der bundesweite Probealarm im Rahmen des „Warntags 2024“ ist aufgehoben worden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe sendete am Donnerstag wie im Vorfeld angekündigt um 11:45 Uhr eine amtliche Entwarnung.
Mit Material von dts nachrichtenagentur