Köln | Für rund 3.000 zukünftige Studierende der Universität zu Köln lagen am gestrigen Tag Freude und Ernüchterung ganz eng beieinander. In der Nacht erhielten Sie einen Zulassungsbescheid für die Uni Köln. Und wenige Stunden später widerrief die Kölner Universität diese wieder und nennt eine Softwarepanne als Ursache.

Was für ein Schock für die zukünftigen Studierenden. Jeder Mensch kennt dieses Gefühl. Man bewirbt sich für etwas, will dies unbedingt, bibbert, bangt und hofft, bis der herbei gesehnte Bescheid kommt. Und dann ist das Ding da und ja, ich habe es geschafft und bin dabei. Rein formal geht es um das Nachrückeverfahren für Studierende an der Universität zu Köln. Es handelt sich um einen Bescheid der Behörde Uni Köln. Und der, so sagt die Hochschule dies auch, sei widerrufbar. Nüchtern gesehen handelt es sich um einen Verwaltungsakt.

Aber bleiben wir noch bei den Emotionen. Wer die Zusage hat, freut sich ja nicht nur mit sich selbst im stillen Kämmerlein, sondern trägt diese freudige Nachricht weiter, ob digital oder fernmündlich. Studierende berichten dieser Internetzeitung, dass der Widerruf der Zusage in einem Zeitraum von rund 5 bis 10 Stunden später in ihrem E-Mail-Postfach landete. Die Uni Köln spricht von 3 bis 4 Stunden, weil der Fehler, dem IT-Team bereits in den frühen Morgenstunden aufgefallen sei. Das ist ja mehr als eine kalte Dusche für die jungen Studierenden, eine riesige Enttäuschung. Dazu komme, so berichten Studierende, sei das Studiensekreteriat überfordert, denn Fragen würden nicht beantwortet und Transparenz nicht hergestellt. Ja sogar Bewerbungen seien von Bewerberaccounts entfernt worden. Dem widerspricht der Sprecher der Uni Köln Honecker, es sei nichts gelöscht worden. Honecker spricht von einer bedauerlichen technischen Panne.

Eine Studierende schrieb dieser Redaktion: „Es herrscht keine Transparenz, man wird vertröstet, Fragen werden nicht beantwortet und es wurden zusätzlich teilweise Bewerbungen vom Bewerberaccount entfernt. Das Studierendensekretariat stellt es so dar, als wäre ihnen mal eben ein kleiner Fehler unterlaufen, keine Rede davon, dass dieser Irrtum ein riesiges Chaos angerichtet hat. Es scheint als gebe es keinerlei Lösungsansätze. Viele Erstsemesterstudent*innen sind enttäuscht und traurig. Gerade in der Corona-Zeit, ist sowieso alles komplizierter, was das Ganze nur noch verwirrender macht.“

Honecker sagt, dass rund 3.000 Bescheide betroffen seien und es kein Chaos nach der technischen Panne gebe. In jedem Semester nehmen rund 6.000 Studierende das Studium an der Uni Köln auf.

Autor: Andi Goral