Köln | Im Zuge des Kölner Chinajahres 2012 findet im kommenden August erstmalig die Internationale Sommerakademie „Wasser und Nachhaltigkeit“ in Köln statt. Diese wird vom Umwelt- und Verbraucherschutzamt in Zusammenarbeit mit der Universität zu Köln realisiert.

Das beitragsfreie Angebot richtet sich an insgesamt 55 Masterstudenten und Doktoranden aus Deutschland, China und den USA, die entweder für diese Zeit anreisen oder an der Kölner Universität studieren. Da die Akademie interdisziplinär aufgebaut ist, treffen dann die Bereiche Naturwissenschaft, Technik, Rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaft aufeinander, um die Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten zu können. Dabei sollen auch die kulturellen Hintergründe zum Umgang mit der Ressource Wasser eine Rolle spielen.

Bildung eines internationalen Netzwerkes

Das Thema „Wasser und Nachhaltigkeit“ soll in der Sommerakademie grundlegend betrachtet werden. Dabei wird es einen geschichtlichen Brückenschlag zur Wasserver- und Entsorgung der Römer und der Frühen Neuzeit bis zur heutigen Zeit, in der man aus Abwasser wieder Trinkwasser herstellen kann, geben. Vormittags werden Vorlesungen zu den verschiedenen Themenbereichen gehalten, nachmittags stehen dagegen Besichtigungen auf dem Plan. So wird es beispielsweise Führungen zu den römischen Wasserleitungen und dem Stammheimer Klärwerk geben, aber auch allgemeine Stadtbesichtigungen. Besonderen Wert wird auf die ebenfalls nachmittags stattfindenden Workshops gelegt, bei denen in Zweiergruppen – bestehend aus unterschiedlichen Nationen und Fachrichtungen – verschiedene Probleme angegangen werden sollen. Denn Nationen haben nicht immer dieselben Vorstellungen bezüglich der Ressource Wasser: So gilt Deutschland beispielsweise als führendes Wassersparland, was auf China und die USA nicht unbedingt zutrifft.

Verschiedene Konzepte zum Umgang unter der Berücksichtigung der unterschiedlichen kulturellen Auffassungen zu entwickeln steht ebenfalls im Fokus der Sommerakademie. Dabei wird vor allem Wert darauf gelegt, dass die Zusammenarbeit  nicht mit dem letzten Tag der Akademie enden soll: So soll es den chinesischen Studenten nach ihrem Examen erleichtert werden, in Deutschland zu arbeiten, und umgekehrt. Auf diese Weise soll die Kooperation der Länder im Bereich Wasser noch intensiviert und ein internationales Netzwerk aufgebaut werden.

Projekt mit Tradition

Die Ressource Wasser als Schwerpunkt der Zusammenarbeit von China und Deutschland geht bis in das Jahr 1988 zurück. Von 1995 bis 1996 war sogar die Stadt Köln eng in das Projekt eingebunden, als sie eng mit der chinesischen Stadt Dong Jing zusammengearbeitet hat. Diese wuchs nach dem Fund von Erdöl explosionsartig von 500 auf zwei Millionen Einwohner, was die Stadt in Bezug auf die Wasserver- und entsorgung vor einige Schwierigkeiten stellte. Kölner Experten übten dort dann die Entnahme von Proben, stellte Messgeräte zur Verfügung und half auch bei der allgemeinen Organisation.

Sommerakademie sucht noch Sponsoren

Um das Projekt finanzieren zu können, suchen die Veranstalter noch Sponsoren und Unterkünfte für die anreisenden Studenten und Experten.

Anmelden für die Akademie können sich deutsche, chinesische und US-amerikanische Masterstudenten und Doktoranden aus den Fachrichtungen Naturwissenschaft, Technik, Rechts- und Wirtschaftswissenschaft, die der englischen Sprache sehr gut mächtig sind, auf der Homapge www.chinajahr-koeln.de

Die Sommerakademie wird vom 13. bis zum 28. August.

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Autor: Nicola Ninnemann | Bild: kreativfabrik fotolia
Foto: Da Süßwasser eine endliche Ressource ist, widmet sich die Sommerakademie insbesondere dem nachhaltigen Umgang mit ihm.