Köln | Es ist kalt und frostig heute Morgen in Köln. Der Winter ist da und es wird die gesamte Woche über in Köln weiter kalt und feucht bleiben. Vor allem Obdachlose sind schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen bei winterlicher Kälte bis hin zum Tod ausgesetzt. Die Landesregierung NRW wird in diesem Jahr 850.000 Euro Kältehilfe zur Verfügung stellen.
Am vergangenen Freitag, nur wenige Tage vor dem Kälteeinbruch teilte die NRW-Landesregierung mit, dass sie den 100 freien Trägern und Initiativen der Wohnungslosenhilfe in NRW 850.000 Euro an Winterhilfe zur Verfügung stellen will. Das ist mehr als das Doppelte im vergangenen Jahr. Im Winter 2021/22 gab es nur 400.000 Euro.
Warum kommt die Zusage der Landesregierung erst jetzt?
Die Initiativen und Träger sollen mit dem Geld Schlafsäcke, Decken oder Isomatten zum Schutz gegen Kälte erwerben und dann verteilen. Dieser Prozess braucht Zeit. Das Geld muss bei Trägern und Initiativen ankommen, dann müssen diese einkaufen und verteilen. Daher ist die Frage legitim, warum die Zusage der schwarz-grünen Landesregierung so spät kommt? Die Wettervorhersage in dieser Woche für Köln spricht eine eindeutige Sprache: Die Höchsttemperaturen tagsüber erreichen nur an zwei Tagen 5 Grad und nachts liegen sie um den Gefrierpunkt. Ab Donnerstag sogar darunter und dann steigen sie auch tagsüber nicht mehr über 3 Grad.
Der zuständige Minister Karl-Josef Laumann sagt zu den Winterhilfen am 4. Dezember: „Nicht über einen Schutzraum und Rückzugsort zu verfügen ist eine der bedrückendsten Formen von Armut – gerade wenn es draußen kalt ist. Im Winter kann dies schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben – bis hin zum Tod. Deswegen ist es wichtig, Menschen ohne Wohnung und Obdach im Winter verstärkt im Blick zu haben und ihnen in bewährter Weise schnell und unkompliziert zu helfen. Sie sind im Winter auf das Engagement der Initiativen vor Ort angewiesen. Ich freue mich, dass wir die Mittel für die Kältehilfen in diesem Jahr so deutlich aufstocken konnten.”
Neben der persönlichen Ausstattung zu der auch Desinfektions- und Hygienemittel oder haltbare Lebensmittel zählen, können die Initiativen und freien Träger auch Zelte anmieten und diese beheizen. Auch das finanziert das Land NRW.
Stadt Köln begann Winterhilfe am 1. November
In Köln startete die Winterhilfe am 1. November. Initiativen bemängelten diesen späten Start. Die Informationen zu Aufenthalts- und Schlafgelegenheiten sind hier zu finden:
Hin- und nicht wegschauen
Obdachlose Menschen sind gerade in der kalten Jahreszeit akut gefährdet. Daher bittet die Stadt Köln die Kölner Bürger:innen genau hinzuschauen und das Winterhilfetelefon 0221/56 09 73 10 oder per E-Mail das Winterhilfepostfach: winterhilfetelefon@skm-koeln.de zu nutzen. Schlafplätze werden dann bei den sogenannten Kältegängen aufgesucht. Beim Verdacht akuter Notlagen sollte immer der Notruf 112 gewählt werden.
ag