"Wir sind stolz auf unsere Zahlen", betonte Artur Grzesiek, Vorsitzender des Vorstandes, heute. Das vergangene Jahr konnte die Sparkasse Köln/ Bonn mit einem Jahresüberschuss vor Steuern von 84,5 Millionen abschließen. Damit ist der Überschuss fast doppelt so hoch wie 2010. Dank des hohen Ertrags konnten nun alle Genussscheine wieder aufgefüllt werden – ein Jahr früher als Grzesiek Ende des vergangenen Jahres erwartet hatte. Zudem konnten so erste Rückstellungen für die Bad-Bank der WestLB gebildet werden. Geglückt sei diese Trendwende dank der Besinnung auf das klassische Geschäft der Sparkasse. So verzeichnete die Bank einen Zuwachs bei ihren Kunden und konnte zugleich einen geringeren Bedarf bei der Risikovorsorge erzielen. Die blieb mit rund 52 Millionen Euro deutlich unter dem geplanten Wert von 110 Millionen Euro.


Artur Grzesiek, Vorsitzender des Vorstandes

Griechenland kostete 30 Millionen Euro
Die Bilanzsumme blieb 2011 stabil und lag mit 29,3 Milliarden Euro etwa bei dem Wert des Vorjahres. Das mit der EU vereinbarte Ziel, die Bilanzsumme bis Ende 2014 auf unter 29 Milliarden Euro zu reduzieren, sei damit schon jetzt beinahe erreicht. Das Betriebsergebnis vor Bewertung betrug 2011 rund 223 Millionen Euro und war damit gut zwei Prozent höher als noch 2010. Und das, obwohl die Sparkasse Köln/ Bonn bei ihren Griechenland-Anleihen einen Verlust von fast 30 Millionen Euro hinnehmen musste. Insgesamt konnten die Erträge jedoch gesteigert werden – vor allem über Zuwächse im Zinsgeschäft. Der Zinsüberschuss stieg auf 450 Millionen Euro. Insgesamt stieg der Provisionsüberschuss auf 177.5 Millionen Euro.

Gesteigert werden konnten die Erträge auch durch den Verkauf von Beteiligungen. 2012 will sich die Bank noch in diesem Jahr von 26 Beteiligungen trennen – 17 davon seien bereits vollzogen, erklärte Grzesiek heute. Weitere Einsparungen sollen durch einen langfristigen Personalaufwand errungen werden. Betriebsbedingte Kündigungen soll es weiterhin jedoch nicht geben. 2011 reduzierte die Sparkasse ihre Mitarbeiter-Zahl um knapp vier Prozent auf insgesamt gut 4.700 Beschäftigte. Die Zahl der Auszubildenden wurde kaum verringert. Diese will Grzesiek in den kommenden Jahren sogar weiter ausbauen – auch aufgrund des doppelten Abiturjahrgangs 2013.

Mehr Sparanlagen, weniger Wertpapiere
Um den neuen Weg der Sparkasse weiterzugehen, reduzierte die Bank laut Grzesiek auch die Kundeneinlagen. So habe man sich von einigen großen Kredit-Engagements verabschiedet. Zum Jahresende 2011 lagen die Kundeneinlagen bei 19,2 Milliarden Euro und damit etwa 709 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert. Stattdessen will die Bank nun vermehrt auf den Mittelstand setzen. Insgesamt wurde daher das Kreditgeschäft auf einen Bestand von 21,6 Milliarden  Euro ausgeweitet. Dabei waren insbesondere Immobilien- und Baufinanzierungen gefragt. Gut angenommen wurden 2011 auch die besonderen Angebote der Sparkasse Köln/ Bonn – etwa der Pänz-Sparkassenbrief oder die FC-Card, mit der die Kunden eine Geldanlage mit sozialem Engagement in der Region verbinden können. Auch die Zahl der Girokonten konnte um 2.600 Konten gesteigert werden. Dabei nutzen bereits über 52 Prozent der Kunden bei ihrem Girokonto das Online-Banking. Weniger angefragt wurden von den Kunden dagegen Wertpapiere. Das Depotvolumen sank 2011 daher um gut 300 Millionen auf nunmehr 8,7 Milliarden Euro.

Stabiles Wachstum 2012
Für 2012 Grzesiek für die Sparkasse Köln/ Bonn ein stabiles Geschäftsjahr. Derzeit rechnet er mit einem Jahresüberschuss von rund 50 Millionen Euro. Das läge allerdings deutlich unter dem erzielten Überschuss 2011. "Wir wollen jedoch vorsichtig rechnen", betonte Grzesiek heute. Für die Region Köln und Bonn prognostizierte er zwar ein stabiles Wachstum, die internationale Schulendkrise sei jedoch noch nicht überwunden. Und das Vertrauen der Kunden sei noch lange nicht wieder hergestellt. Daher werde es für die Sparkasse schwache Margen und zugleich wohl verschärfte Regelungen geben.

[cs]