Köln | Die Sparkasse KölnBonn hat mit ihrem Jahresabschluss von 116 Million Euro, wieder im dreistelligen Millionenbereich das Geschäftsjahr 2015 abgeschlossen. „Jeder der mich kennt der weiß, dass ich das Wort ‚gut‘ nicht grundlos benutzen würde. Wir haben unter den bekannt schwierigen Rahmenbedienungen gut gearbeitet, unsere Vertriebsstruktur erneuert und verstärkt in digitale Services für unsere Privat- und Firmenkunden investiert“, so die Erklärung von Artur Grzesiek, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn. Ein gutes Jahresergebnis, mit dem auch die Sparkasse KölnBonn nicht gerechnet hat, führt Grzesiek fort.

Zuwachs bei privater Baufinanzierung und mittelständischem Kreditgeschäft

Die Kreditzusagen der Sparkasse KölnBonn stiegen gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Prozent auf 2,81 Milliarden Euro. Auch die Kreditvergabe an die private Kundschaft erlebte – durch den Zuwachs bei den privaten Baufinanzierungen – mit einem Plus von 11,9 Prozent auf 1,50 Milliarden Euro eine Steigerung. Neuzusagen um 7,2 Prozent sind für die Sparkasse KölnBonn erstmals über die Milliardengrenze auf 1,04 Milliarden Euro geklettert, so Grzesiek und hob hervor „Damit konnten wir über 4.700-mal einen Eigenheimerwerb möglich machen. Oder anders ausgedrückt: Auf jedem Quadratkilometer in Köln und Bonn haben wir neun Wohneinheiten finanziert.“

Die Neuzusagen an die mittelständische Firmenkundschaft habe stark zugelegt, so der Vorstand der Sparkasse KölnBonn. An kleine und mittelgroße Unternehmen stiegen die Kreditvolumina um 7,6 Prozent und somit auf 592,5 Millionen Euro. Die gesamten Neuzusagen bei Unternehmerkrediten wiesen einen Rückgang von 3,9 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro aus. Grund dafür ist der Rückgang von Großkrediten, die im Vergleich zum Vorjahr um 11,7 Prozent auf 651,1 Million Euro sanken. In der Summe lag der Bestand an Krediten für die Sparkasse KölnBonn annähernd stabil bei 19,5 Milliarden Euro, so Grzesiek. Im Vorjahr lag der Bestand bei 19,8 Milliarden Euro.

Zuwachs bei Girokonten

Die Sparkasse KölnBonn erlebe seit Jahren über einen kontinuierliche Nettozuwächse bei den Girokonten, so der Vorstand. In 2015 – wo ein Nettozuwachs von rund 5.200 Abschlüssen hinzu kamen – konnte die Sparkasse KölnBonn den Bestand auf rund 575.000 Privat-Girokonten anheben. Dies mache die Sparkasse KölnBonn zuversichtlich und sie sehe sich mit einem guten Leistungsangebot zum fairen Preis bestätigt, so Grzesiek und ergänzt: „Der Zuwachs zeigt, dass unsere Kunden uns vertrauen.“ Zusatzleistungen wie der Kontowecker – der über Kontobewegungen informiere – gehöre auch die kostenlose smsTan, die von der Zeitschrift „Chip“ prämiert wurde, erklärte Grzesiek.

Wertpapiergeschäft

Die Sparkasse KölnBonn verwaltete zum Jahresende 2015 für ihre Kunden Wertpapiere in einem Volumen von 11,3 Milliarden Euro. Das Depot-B-Geschäft stieg um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr – aufgrund gestiegener Kurse, aber auch aus zusätzlichem Nettoumsatz. Die Sparkasse KölnBonn freue sich über den Zuwachs bei Investmentfonds und Vermögensverwaltungsprodukten von 2,85 Milliarden auf jetzt 3,11 Milliarden Euro, so der Vorstand. Die Vermögensverwaltung der Sparkasse KölnBonn hat im November 2015 eine weitere Auszeichnung von „FocusMoney“ und „n-tv“ erhalten, teilte Grzesiek mit. „Wir sind täglich im Gespräch mit unseren Kunden und empfehlen, selbstverständlich unter Berücksichtigung der persönlichen Verhältnisse, auch Investitionen in Sachwerte wie Aktien und Investmentfonds, ohne die auf mittlere Sicht keine attraktiven Renditen zu erzielen sind“, so Grzesiek.

Rückgang beim Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss legt zu

Aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase ergibt sich für 2015 beim Zinsüberschuss ein Rückgang um 10,3 Prozent auf 406,3 Millionen Euro. Die Provisionserträge sind im gleichen Zeitraum um 1,9 Prozent auf 170,9 Millionen Euro gestiegen. Damit hat die Sparkasse KölnBonn im Vermittlungsgeschäft zugelegt und dem Rückgang beim Zinsergebnis entgegenwirken können, erklärte der Vorstand.

Gutes Jahresergebnis vor Steuern und Ergebnisverwendung

Das Jahresergebnis vor Steuern und Ergebnisverwendung für 2015 liegt bei 116,0 Millionen Euro, so der Vorstand. Im Vorjahr betrug dieser 123,7 Millionen Euro. Den Bilanzgewinn von 25,8 Millionen Euro, möchte die Sparkasse zur Stärkung des Eigenkapitals verwenden, so Grzesiek. Die Kernkapitalquote steigt auf 10,5 Prozent, nach 10,2 Prozent im Vorjahr. Die Bilanzsumme der Sparkasse KölnBonn liegt zum Jahresende 2015 mit 26,5 Milliarden Euro um 3,3 Prozent unter dem Vorjahr, so der Vorstand.

Ausblick 2016

Die jüngsten geldpolitischen Beschlüsse der EZB lassen aus Sicht der Sparkasse nicht die Vermutung zu, dass sich am niedrigen Zinsniveau absehbar etwas ändern wird. „Insofern planen wir auch für das Jahr 2016 konservativ und gehen weiterhin nicht von Verbesserungen beim operativen Ergebnis aus. Wir rechnen trotz erheblicher Anstrengungen eher mit einem Wert zwischen 60 bis 70 Mio. Euro“, fasst Grzesiek abschließend den Ausblick für die Sparkasse KölnBonn zusammen.

Autor: Irem Barlin
Foto: von links nach rechts: Christiane Weigand, Generalbevollmächtigte | Rainer Virnich, stv. Mitglied des Vorstandes | Ulrich Voigt, Mitglied des Vorstandes | Artur Grzesiek, Vositzender des Vorstandes | Dr. Christoph Siemons, Mitglied des Vorstandes | Volker Schramm, stv. Mitglied des Vorstandes