Nur Kölner erhalten freien Eintritt
 „Wir möchten damit den Kölnern klarmachen, dass es ihre Institutionen sind und sie sich damit identifizieren können“, sagt Grünen-Fraktionsvorsitzende Barbara Moritz. Voraussetzung für den kostenlosen Besuch ist, dass Besucher ihren Personalausweis und die darauf vermerkte Kölner Adresse am Eingang vorzeigen. Insbesonders bildungferne Jugendliche und Kinder sollen so an die kulturelle Bildung herangeführt werden. Daher ist geplant, dass Schüler aller Kölner Schulen sowie Kölner bis zum 18 Lebensjahr generell gratis Besuche in die ständigen Sammlungen unternehmen können. Ausgenommen von den Plänen beider Parteien sind Sonderausstellungen. Zudem sollen die Öffnungszeiten an den jeweiligen Donnerstagen bis 22 Uhr verlängert werden.  Bei Erfolg soll das Modell nach einer einjährigen Pilotphase auch auf andere Bereiche wie Bäder, Bühnen der Stadt Köln oder etwa auf die Seilbahn ausgeweitet werden.

Personalausweis für weitere Vergünstigungen
Mit dem Personalausweis sollen künftig viele Vergünstigungen verbunden sein“, sagt der SPD-Vorsitzende Martin Börschel. Seiner Meinung nach könnte die Regelung für manche auch ein Anreiz sein, Köln als Erst- anstatt als Zweitwohnsitz zu melden. „Das könnte auch ein Standortvorteil sein“, ergänzt Barbara Moritz. 

"Kein finanzielles Risiko"
Die Finanzierung sehen beide Politiker pragmatisch. „Die meisten Museen in Köln sind sowieso defizitär“, sagt Moritz. So würden Kölner pro Besucher im Museum Ludwig 16, 08 Euro (Besucherzahl 2007: 311.000; Städtischer Zuschuss 2008: 5 Millionen Euro) draufbezahlen, im Stadtmuseum 37,11 Euro (Besucherzahl 2007: 48.500; Städtischer Zuschuss 2008: 1,8 Millionen Euro), im Museum für Angewandte Kunst 62,27 Euro (Besucherzahl 2007:27.300; Städtischer Zuschuss 2008: 1,7 Millionen Euro) und Besucher im Rautenstrauch-Jost Museum,  das sich gerade im Umzug befindet, gar 120 Euro (Besucherzahl 2007: 15.000; Städtischer Zuschuss 2008: 1,8 Millionen Euro),. „Wenn also die Kölner sowieso schon draufbezahlen, sollen sie auch was davon haben“, so Moritz weiter. Im Haushalt seien deshalb 100.000 Euro dafür eingeplant. Mit den Museen anzufangen sei deshalb kein großes finanzielles Risiko. Andere Städte wie London hätten mit solch einem Konzept bereits Erfolg gehabt. Geprüft soll nun der Vorschlag von der Stadtverwaltung. Barbara Moritz und Martin Börschel gehen davon aus, dass er zum 01. Januar 2009 realisiert werden könnte.

Nadin Hüdaverdi für report-k.de/ Kölns Internetzeitung