Alles war unter Dach und Fach. In der letzten Sitzung des Integrationsrates haben die direkt gewählten Migranten-VertreterInnen sowie die Ratsmitglieder von SPD und Grünen die neue Förderrichtlinie beschlossen. Die integrative Arbeit der Interkulturellen Zentren soll demnächst stärker nach qualitativen Merkmalen gefördert werden, um die Effizienz der Zentren steigern. Eine wesentliche Änderung ist die Abkehr von einer Maßnahmenförderung zu Gunsten einer verlässlichen, ausschließlichen institutionellen Förderung. Das befürworteten auch die Zentren selbst.

CDU und FDP lehnten das jedoch ab und beklagten in ihrem Änderungsantrag die fehlende Steuerungsmöglichkeit zu Gunsten der Flexibilität der Zentren. Außerdem sprachen sie sich gegen eine Anschubfinanzierung für neue Zentren vor der formalen Anerkennung aus.Susana dos Santos Herrmann, Mitglied im Integrationsrat und SPD-Ratsfrau, erklärt: "Die Verwaltung hat die neue Förderrichtlinie in zwei Workshops mit den Interkulturellen Zentren zusammen erarbeitet. Partizipation, wie wir sie uns für viele Bereiche wünschen! Die Zentren leisten in Köln teilweise seit vielen Jahren engagierte und oftmals sehr professionelle Arbeit mit den und für die MigrantInnen in Köln. Diese Arbeit und vor allem den Sachverstand der Interkulturellen Zentren nun in Frage zu stellen, halten wir für ignorant und verantwortungslos. Christdemokraten wie Freie Demokraten waren in den Prozess eingebunden, ohne sich konstruktiv einzubringen. Wir bezweifeln, ob CDU und FDP es mit der Bürgerbeteiligung wirklich Ernst meinen."

Arif Ünal, Ratsmitglied der Grünen und Integrationsrat-Mitglied, ergänzt: "In den letzten Jahren sind gute, neue Zentren entstanden, auf die wir in Köln nicht mehr verzichten wollen. Eine Anschubfinanzierung für neue Zentren begrüßen wir. Voraussetzung sind ein Konzept und eine detaillierte Jahresplanung, begleitet durch das Interkulturelle Referat. CDU und FDP haben keinen Grund, schon im Vorfeld misstrauisch zu sein und Missbrauch öffentlicher Mittel zu unterstellen. Damit schädigen sie die Anstrengungen aller Beteiligter."

[ag; Quelle: SPD-Köln]