Die Stadt Köln hat über 615 Spiel- und Bolzplätze. Davon wurden 101 Plätze schon saniert. „Die meisten Plätze wurden umgestaltet und die Weg-Decke von Schwermetallbelastungen befreit. Entstanden sind die Belastungen durch den damals verwendeten Stein, der mit der Zeit Metall an sein Umfeld abgab“, erklärt Dorothea John, Amtsleiterin für Kinderinteressen. "Spielplätze sind wichtige Kommunikationsfelder. Man lernt sich kennen. Kinder lernen soziales Verhalten und die Bewegung der Kinder und Jugendlichen wird durch die Spielgerätnutzung gefördert“, so Dorothea John weiter. "Spielplätze müssen für Kinder attraktiv sein. Beliebt sind Sandspielflächen, Geräte die Abenteur und Risiko zulassen, soziale Kontakte fördern und Trendsportarten mit aufgreifen“

Unterstützung und Hilfe für Kölns Spielplätze
Pro Jahr werden zehn bis zwölf Großmaßnahmen und 50 bis 60 Kleinmaßnahmen von der Stadt durchgeführt. Großmaßnahmen bedeuten eine Umgestaltung des Spielplatzes. Kleinmaßnahmen bestehen hauptsächlich in der Beschaffung von Ersatzgeräten. Das Amt für Kinderinteressen im Amt für Kinder, Jugend und Familie unterstützt seit zehn Jahren Kinder und Jugendlichen bei der Spielraumplanung. Es begleitet junge Menschen dabei, ihre eigene Vorstellungen zu entdecken und diese zu realisieren. Die Mitarbeiter des Amtes geben möglichst wenig vor, fördern aber die Kreativität der Kinder und Jugendlichen. Aber auch Erwachsene werden durch die gemeinsame Planung mit Kindern und Jugendlichen angeregt, Verantwortung zu übernehmen und engagieren sich beispielweise als Spielplatzpaten. In Köln gibt es 350 Spielplatzpaten. 

Spielplatz Rankenstraße in Sülz nach Sanierung und Umgestaltung

Spielplatz „Rankestraße“ in Köln Sülz
Bei dem Platz in der Rankestraße etwa handelt es sich um einen klassischen Quartiersplatz, der von allen Altersgruppen besucht wird. Die Umgestaltung wurde mit anwohnenden Kindern und Eltern, der Spielplatzpatin und der Elterninitiative Purzelbäume durchgeführt. Es entstanden viele neue Sitzmöglichkeiten und eine Boulebahn. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 130.000 Euro, davon wurden 10.000 Euro durch Spenden getragen.

Skateranlage Lohse Rampe an der Neusserstraße in Nippes nach Umgestaltung durch Spenden

Skateranlage Lohse-Rampe an der Neusserstraße in Köln Nippes
Ursprünglich bestand die Skateranlage in der Neusserstarße aus einer von Sony Deutschland gespendeten Halfpipe. Um die Pipe zu renovieren und auszubauen, taten sich die Skater und der Spielplatzpate Sören Jung zusammen. Mit Hilfe einer Benefizveranstaltung sammelten sie Geld, um die Umbaumaßnahmen zu finanzieren. So wurde die Anlage mit einer neuen Oberfläche ausgestattet und erneut verbreitet. „Für den Bau haben wir zwei Wochen Urlaub genommen“, erklärt Sören Jung. Am 16. August findet eine weitere Benefizveranstaltung statt. Mit den so zusammen gekommenden Spenden und der Unterstützung durch die Stadt soll die Rampe verlängert werden und ein Asphalt Platz gebaut werden. „Der Platz ist ideal. So gut wie keine Lärmbelästigung“, erklärt die Amtsleiterin die Vorzüge des Standorts. Die Gesamtkosten für die Pipe beliefen sich auf 36.000 Euro, davon wurden 24.593 Euro durch Spenden getragen.

Foto: Jugendliche trainieren auf dem Bolzplatz Vingster Berg in Ostheim

Spiel- und Bolzplatz „Vingster Berg“ in Köln Ostheim
Auf Initiative des Vereins Kidsmiling e.V. wurde in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln auf dem Vingster Bolzplatz im Mai 2008 das siebte integrative niederschwellige Kidsmilling Projekt „Offenes Fußballtraining auf öffentlichen Bolzplätzen“ eingerichtet.
„Es gibt auch ein großes Interesse an Frauenfußball. Auf Hinblick auf Frauen Fußball Weltmeisterschaft 2011 ist das Interesse der Mädchen an Fußball gewachsen“, erklärt die Amtsleiterin. Das Projekt richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche, die keinerlei Anbindung an Vereine oder Institutionen haben. Es steht allen Mädchen und Jungen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren offen. nachhaltige Ziele sind neben sozialer und kultureller Integration sowie ganzheitlicher Persönlichkeitsbildung auch eine spezifische Gesundheits- und Gewaltprävention. Dies bestätigt Jugendtrainer Christian Grießer:“Kinder beschäftigen und von der Straße holen. Ziel ist es kompetenzen zu stärken“. Das Projekt wird komplett aus Spendenmitteln des Vereins Kidsmilling finanziert. Der Verein hat sich zur Aufgabe gemacht, sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche Perspektive für die Zukunft zu geben und ihre Welt lebenswerter zu gestalten. So ist das Fußballtraining für die Kinder und Jugendlichen kostenlos. Die Bolzplätze befinden sich in sozial belasteten Wohngebieten der Stadt Köln. „Acht Bolzplätze existieren schon, bis zum Herbst 2008 sollen zwei weitere dazu kommen“, erklärt die Amtsleiterin. Als Höhepunkt wird einmal im Jahr ein Turnier aller Bolzplatzteams durchgeführt.

Johannes Braun für report-k.de/ Kölns Internetzeitung