Köln | Am gestrigen Mittwoch fand ein wichtiges Gespräch zwischen Vertretern der Stadt Köln, der stadtnahen Logistikgesellschaft HGK und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) statt. Ziel ist eine Verständigung, um Binnenschiffern mehr Anlegemöglichkeiten zu geben.

Wie Stadt Köln und HGK am heutigen Donnerstag in einer gemeinsamen Pressemitteilung bekannt gaben, strebe man nun verstärkt gemeinsam nach Lösungen, wie man den Binnenschiffern mehr Möglichkeiten geben kann, an Land festzumachen. Insbesondere im Bereich des Rheinauhafens hatte es zu Beginn dieses Jahres hitzige Debatte und lautstarke Hupkonzerte gegeben. Das soll nun mit der Installation so genannter Dalben verbessert werden, so eine der Punkte, in denen offenbar Einigkeit erzielt werden konnte.

Ferner vereinbarten Stadt, HGK und WSV, in den kommenden zwei Monaten eine Vereinbarung zwischen den Beteiligten abzuschließen und eine Kampfmittel-Erkundung, die vor den Baumaßnahmen notwendig ist, durchzuführen. Unter anderem soll eine Regelung für die nachhaltige Sicherung der Landgangsmöglichkeit für die Binnenschiffer vereinbart werden. Von Fachleuten werden unterschiedliche Konstruktions-Modelle und Gestaltungen der für den Landgang erforderlichen Konstruktion und der Dalbenausbildungen geprüft.

Lösung für Rheinauhafen in Sicht?

Die Dalben werden dabei in der Wasserstraße verankert. Eine mögliche Variante könnte sein, mit Übergängen die bereits vorhanden Treppen in der Kaimauer als Landgang-Möglichkeit zu nutzen. Da die Kaimauer in absehbarer Zeit wieder in das Eigentum der Stadt Köln übergehen soll, ist es notwendig, dass Stadt, HGK und WSV hier gemeinsam eine einvernehmliche Lösung finden. Anschließend erfolgt eine Ausschreibung der Maßnahme durch die WSV, so das verabredete Verfahren.

Wichtig ist für die Vertragspartner zudem, dass die bestehenden Stromtankstellen der Rheinenergie in das Konzept integriert werden. Denn zum 1. Juni 2018 treten Änderungen der Rheinschifffahrtspolizeiverordnung in Kraft. Nach Umsetzung der Baumaßnahmen wird durch die WSV ein Gebot zur Nutzung von Landstromanschlüssen (§ 7.06 RheinSchPV) ausgesprochen. Das heißt: Binnenschiffe, die im Bereich einer Stromtankstelle anlegen, müssen dann Landstrom als Energiequelle statt ihrer Diesel-Aggregate nutzen. Ein Plus für Umwelt und die Anwohner in den Wohnungen, auch und gerade am Rheinauhafen.

Niehler Hafen soll kostenlose Liegeplätze anbieten

Die Umsetzung dieser Maßnahmen werde aber Zeit in Anspruch nehmen. Als Übergangslösung soll die Rheincargo, ein Beteiligungsunternehmen der HGK und Betreiber des Niehler Hafens, Binnenschiffern hier kostenlose Liegeplätze vorhalten. Kostenlos bleibt es jedoch nur, solange die Binnenschiffer hier keine Ladung abgeben oder aufnehmen.

Im Dezember 2017 und im Januar 2018 war es an der Kaimauer im Rheinauhafen zu zwei schweren Unfällen gekommen: Nachdem dort liegende Binnenschiffe Festmachvorrichtungen aus der Mauer gerissen hatten, sprach die als Eigentümerin zuständige HGK ein Festmachverbot aus, das von der WSV am 6. Februar 2018 veröffentlicht wurde. Die Maßnahme wurde notwendig, um weitere Unfälle oder gar Personenschäden von Passanten oder Schiffsbesatzungen zu vermeiden. Viele Binnenschiffer reagierten mit Hupkonzerten auf die damalige Ankündigung.

Autor: bfl