Die Unterkunft in der Messehalle. Foto: Eppinger

Köln | Am Sonntag wurde das Ankunftszentrum am Busbahnhof Breslauer Platz eröffnet, nun der nächste Schritt!

„Wir werden alles dafür tun, dass die Krise hier nicht zu einer Katastrophe wird. Aktuell wird unsere Leistungsfähigkeit komplett in Anspruch genommen. Wir sind aber gerade dabei, diese Schritt für Schritt zu steigern. Für diese Situation gibt es keine Planungsgrundlage, wir müssen mit allem rechnen, aber wir sind flexibel. Man kann den Gewalttaten in der Ukraine nur mit Solidarität und Zusammenhalt entgegentreten“, sagt Christian Miller, Leiter der Kölner Berufsfeuerwehr.

Diese hat zusammen mit der Kölner Messe die beiden Ebenen der Halle 3 in Deutz in eine Notunterkunft umgebaut. Insgesamt 1100 aus der Ukraine vor dem Krieg geflüchtete Menschen können dort unterkommen. Die ersten wurden bereits im Laufe des Dienstags erwartet.

Kölner Messe: 1100 Plätze für Ukraine-Flüchtlinge in Halle 3

Dabei ist der Ablauf festgelegt: Zunächst erreichen die geflüchteten Menschen den Kölner Hauptbahnhof, wo am Sonntag auf dem Breslauer Platz ein Ankunftszentrum eröffnet wurde. Dort werden sie erfasst, verpflegt und betreut. In dieser Zeit versuchen die Helfer, Unterkünfte zu organisieren.

Dabei steht man im engen Kontakt mit dem Land und den umliegenden Kommunen. Wenn es keine Lösung geben sollten, werden die Geflüchteten zur Notunterkunft in der Messe gebracht. Dort bleiben sie in der Regel zwei bis drei Tage, bis eine Unterkunft gefunden wurde.

„Aktuell sind rund 2100 Menschen aus der Ukraine in Köln angekommen. Die städtischen Reserven sind erschöpft, was absehbar war. Daher haben wir schon frühzeitig beschlossen, an der Messe eine Notunterkunft einzurichten. Dort gibt es auch WLAN, damit die Menschen Kontakt zu ihren Angehörigen halten und die Nachrichtenlage verfolgen können“, sagt OB Henriette Reker, die ausdrücklich die große und unverzichtbare Leistung der ehrenamtlichen Helfer hervorhob.

Stadtdezernent Harald Rau mit emotionalen Worten

Es sei für alle eine herausfordernde Situation. „Aber was ist das schon gegen das Leid der Menschen in der Ukraine. Wir fordern den Bund und das Land dazu auf, es nicht dem Zufall zu überlassen, wo die Geflüchteten hinkommen. Das ist erst der Beginn einer Situation, die wir nur alle gemeinsam bewältigen können. Jeder muss dazu seinen Teil beitragen.“

Auch der Kölner Sozialdezernent Harald Rau macht sich dafür stark: „Die Flüchtlinge sind Menschen, die aus einem ganz normalen Leben gerissen worden sind. Sie haben ihre Familien, ihre Häuser, ihre Arbeit und ihre Heimat komplett unverschuldet wegen des Krieges verlassen müssen.

Wir müssen hier in Köln nun dafür sorgen, dass ihre grundlegenden Bedürfnisse wie Sicherheit, ein festes Dach über dem Kopf sowie die Versorgung mit Nahrung und medizinischen Leistungen befriedigt werden können. Wir müssen auch Schule und Arbeit für diese Menschen organisieren. Es ist wichtig, dass sie schnell aus der Notunterkunft wieder herauskommen und entsprechenden Wohnraum zugewiesen bekommen.“