Jede Idee ist willkommen
„Köln ist auf Wirtschaftswachstum und Innovation angewiesen“, betonte heute Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters. Um junge Unternehmer zu fördern, will er daher weiterhin den Kölner Innovationspreis unter dem Namen „Nicolaus August Otto Preis“ ausloben. Der Preis wurde bislang alle zwei Jahre ausgeschrieben, wegen der Finanzkrise war er im vergangenen Jahr jedoch nicht ausgelobt worden. Das soll nun nachgeholt werden. Und so startete Roters heute die siebte Ausschreibung des Innovationspreises. Dem Gewinner winkt ein Preisgeld von 15.000 Euro, der Zweitplatzierte erhält immerhin noch 10.000 Euro und der Drittplatzierte 5.000 Euro.

Die Bandbreite der Ideen ist dabei unbeschränkt und kann etwa von der Medizin über die Biotechnologie und Fahrzeug- sowie Maschinenbau bis hin zu Energiewirtschaft, Informationswirtschaft oder zum Handwerk reichen. Bewertet werden von der Jury allein die Originalität der Idee, die wissenschaftliche Brisanz und die Aussicht auf Erfolg auf dem Markt. Ziel des Preises ist es außerdem, jungen Entdeckern mit dem Preisgeld eine Unternehmens-Gründung zu ermöglichen und sie so in Köln zu halten. In der Jury vertreten sind unter anderem Kölns Wirtschaftsdezernentin Ute Berg sowie Vertreter der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer, den Hochschulen und vielen weiteren wirtschafs- und innovationsrelevanten Institutionen und Verbänden.

Erfindung muss als Patent gemeldet sein
Bewerben können sich für den Preis alle erfinderischen  Köpfe in Köln. Auch Gruppen können teilnehmen, solange ein Mitglied der Gruppe seinen Wohnsitz in Köln hat. Ein weiteres Kriterium ist zudem, dass die eingereichte Erfindung als gewerbliches Schutzrecht – also als Patent oder Gebrauchsmuster oder dergleichen – angemeldet wurde. Kölns Wirtschaftsdezernentin Ute Berg erwartet dennoch mindestens genauso viele Bewerber wie bei der letzten Auslosung 2008. Dort nahmen rund 100 Kölner teil. „Allein in den vergangenen drei Jahren wurden 444 Patente in Köln angemeldet“, berichtete Berg heute. Die Bewerbungsfrist endet am 16. August 2011. Ausschreibungs-Unterlagen sind bei dem Amt für Wirtschaftsförderung der Stadt Köln unter der Telefonnummer 0221-221-32937 oder auf der städtischen Internetseite erhältlich. Bis zum 14. Oktober 2011 wird dann eine Vorauswahl der Bewerber getroffen und der Jury vorgeschlagen. Die Jury selbst entscheidet dann am 9. November 2011. Die Preisverleihung erfolgt am 8. Dezember.

Letzter Gewinner erforschte neuen Krebstest
Einer der Gewinner, so berichtete Roters heute, hat es geschafft. Ralph M- Wirtz war es gelungen, mittels neuartiger Krebstests die Bedeutung von Hormonrezeptoren für Eierstockkrebs und Lungenkrebs zu belegen. Mit seiner Arbeit gewann er 2008 den Kölner Innovationspreis. Im vergangenen Jahr wurde seine Forschungsstelle jedoch aus finanziellen Gründen geschlossen. Daraufhin gründete er – unter anderem mit dem Preisgeld – sein eigenes Forschungsunternehmen in Köln. Heute arbeitet er mit dem Brustzentrum der Kölner Uniklinik, einem der größten Brustzentren in Deutschland, zusammen daran, seinen Krebstest möglichst schnell vielen Menschen zugänglich zu machen.

Künftig will Roters den Preis dem geplanten „Haus der Innovationen“ zuordnen. Das soll eine Plattform für Unternehmen, junge Erfinder und Studenten werden, um sich besser miteinander vernetzten zu können. Aber auch große regionale Unternehmen und die Wissenschaft sollen sich dort präsentieren können.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
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